Medizinscher Nachwuchs Ausbildungsplätze für Pflegekräfte sind frei

Mettmann. · Sie werden händeringend gesucht und ihr Beruf gilt als krisensicher. In der Gesundheitsschule am Evangelischen Krankenhaus Mettmann werden Pflegefachkräfte in Theorie und Praxis ausgebildet. Zwei Auszubildende berichten.

 Lernen Theorie und Praxis der Gesundheits-, Kranken-, Alten- und Kinderpflege: Die beiden Pflegekraft-Azubis Leonie Böhle (li) und Sophie Nell.

Lernen Theorie und Praxis der Gesundheits-, Kranken-, Alten- und Kinderpflege: Die beiden Pflegekraft-Azubis Leonie Böhle (li) und Sophie Nell.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit mehr als 50 Jahren gibt es am evangelischen Krankenhaus Mettmann (EVK) eine Krankenpflegeschule, die außerdem vom Bethesda-Krankenhaus in Wuppertal und dem Bethanien-Krankenhaus in Solingen zur Ausbildung ihres Pflegenachwuchses genutzt wird.

Seit März 2019 wird die Schule von Karsten Hartdegen geleitet, der vor 24 Jahren die praktische Pflege zu Gunsten der Lehrtätigkeit aufgegeben hat.

Aktuell werden 80 Schülerinnen und Schüler an der Schule in der Theorie ausgebildet, die praktischen Erfahrungen lernen die angehenden Pflegerinnen und Pfleger an den oben genannten Krankenhäusern.

Die Ausbildung beginnt jeweils im April und Oktober und für den kommenden April sind noch einige Plätze frei. In den nächsten drei Jahren soll die Zahl der Auszubildenden verdoppelt werden, da der Bedarf kontinuierlich steigt.

Gegenüber früheren Zeiten hat eine Reform das Ausbildungsformat generalisiert, das heißt, die Ausbildung wird nicht mehr unterteilt in Krankenpflege, Altenpflege oder Kinderkrankenpflege, sondern man schließt die Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann ab. Somit sind die Absolventen der generalisierten drei-jährigen Ausbildung in allen Pflegebereichen einsetzbar.

Wie Karsten Hartdegen betonte, hat Corona natürlich auch vor dieser Ausbildungsstätte nicht Halt gemacht. Auch hier wird der Unterricht online gestaltet, alles wird irgendwie anonymisiert, aber Pflege lebt eigentlich vom Kontakt zu den Menschen und der ist seit einem Jahr nur schwer zu gestalten.

Sophie Nell und Leonie Böhle haben sich mit Leib und Seele dieser Ausbildung verschrieben, beide wollten nach ihrem Abitur mit Menschen zusammen kommen, wollten für Menschen da sein. Außerdem gibt es in diesem Beruf feste Arbeitsverhältnisse und bei Eignung und bestandener Prüfung wird eine 100-prozentige Übernahme garantiert.

Wo gibt es diese Aussichten noch, besonders in Coronazeiten? Und noch eine erstaunliche Ausnahme gilt hier in der Krankenpflegeschule des EVK: Es gibt eigentlich keine Altersbegrenzung, um diese umfassende Ausbildung zu beginnen. Die aktuellen Auszubildenden sind zwischen 17 und 52 Jahre alt. Das zu erwartende Gehalt nach der Ausbildung fanden die beiden jungen Damen gemessen an der Verantwortung wohl etwas zu niedrig, aber da ist die politische Diskussion dank Corona ja kräftig im Gange. Im kommenden Sommer, pünktlich zum 1. Juli, soll die neue Schule neben dem Krankenhaus fertig sein – mit Klassenräumen, Büroräumen und einem Treffpunkt für die Auszubildenden. Noch sind die Handwerker die Hausherren, Kabel werden verlegt, Decken eingezogen, alles wird den Bedürfnissen angepasst. So hoffen alle auf den Unterricht in der neuen Schule, damit diese Ausbildung angemessene Bedingungen erfährt.

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