Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Forscherlabor Archäologie“ Kleine Forscher erkunden Museum

Mettmann. · Das „Forscherlabor Archäologie“ lockt bis Anfang Mai ins Neanderthal Museum.

 Geologe Gerhard Hornig (r.) erklärt Nena (l.,10) und Titus (8) die Unterschiede in den verschiedenen Bodenproben.

Geologe Gerhard Hornig (r.) erklärt Nena (l.,10) und Titus (8) die Unterschiede in den verschiedenen Bodenproben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ganz besondere Erlebnisse warten auf die Besucher des Neanderthal Museums in Mettmann. Dort läuft noch bis zum 5. Mai die Sonderausstellung „Forscherlabor Archäologie – Bodenschätze enträtseln“. Zwei Spezialisten vom Geologischen Dienst NRW in Krefeld waren jetzt in dem Museum zu Gast und gaben Einblicke in das, über das wir nur allzu oft völlig gedankenlos hinweg gehen: den Boden, die Erde. Dabei versuchten sie das Vorurteil, dass Erde gleich Dreck ist, aus der Welt zu räumen. Denn die unterschiedlichen Erd- und Gesteinsschichten sind nicht nur faszinierend, sie verraten den Forschern auch viel über die Vergangenheit.

Gerd Hornig ist Umweltschutz-Ingenieur und hatte gleich 20 verschiedene Sande mitgebracht. „Die stammen alle aus Nordrhein-Westfalen und sind nur getrocknet und gesiebt“, verrät er. Von nahezu weißem Sand über leuchtend roten und ockergelben Sand bis hin zum satten Dunkelbraun ist hier jede Farbnuance vorhanden. „Die Sande stammen von überall aus NRW“, erzählt Hornig, „aus dem Grenzwald bei Venlo oder dem Münsterland.“

Anhand der verschiedenen Farben kann auf die Vorgänge und Veränderungen im Boden geschlossen werden. Diese Sande wurden alle in handliche Flaschen abgefüllt und nun dürfen die Besucher in kleinen Glasbehältern ihre ganz eigenen Kunstwerke gestalten.

Gleich vier Mädchen sitzen bereits da und lassen den Sand in ihre Glasfläschchen rieseln. Feine und dickere Linien, kunstvolle Muster in den unterschiedlichen Farben entstehen. „Das sieht toll aus“, freut sich Emma (11) über ihr Kunstwerk, das sie auch mit nach Hause nehmen darf. „Ich hätte nicht gedacht, dass man mit Sand etwas so Schönes machen kann.“ Mia (12) sagt: „Ich habe nicht gewusst, dass Sand so viele verschiedene Farben hat.“ Auch, dass manche der Sande mehrere 10 000 Jahre alt sind, findet sie beeindruckend.

Um das Alter von Böden zu bestimmen, nutzen die Wissenschaftler auch Mikro-Fossilien. Einige davon hat die Assistentin Nicole Nieskens mitgebracht. „Wir haben hier die Foraminiferen“, erklärt sie.

Durch das Mikroskop betrachtet, erkennen die Besucher kleine, aneinandergereihte Kugeln oder runde Wesen mit länglichen Kammern. „Das sind Einzeller“, weiß Nieskens. Sie entstammen der Kreidezeit oder dem Tertiär. Fossilien aus dem Devon oder Karbon hat sie ebenfalls mitgebracht. Aber auch große Fossilien hat Nicole Nieskens im Gepäck, wie den versteinerten Backenzahn eines Mammuts oder einen ganzen Kopffüßler, den Ammonit. „Ich habe versucht, aus jedem Erdzeitalter ein Fossil mitzubringen“, sagt die biologisch-technische Assistentin. Nächste Aktion im Museum: Eine Taschenlampenführung am 18. Januar, 18.30 Uhr.

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