NRW Klimakämpfer starten wieder

Mettmann/Erkrath · Die Aktivisten von Fridays for Future der Ortsgruppen Mettmann, Erkrath und Wülfrath wollen wieder eingreifen. Nicht nur die dicken Hebel in der Klimakrise wollen sie bedienen. Mit kleinen Aktionen sollen Akzente gesetzt werden.

 Machen sich stark für „Fridays for Future“: Jan Niklas (v.l., Wülfrath), Till Burberg (Mettmann) und Enya Sanders (Erkrath).

Machen sich stark für „Fridays for Future“: Jan Niklas (v.l., Wülfrath), Till Burberg (Mettmann) und Enya Sanders (Erkrath).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit Freitag, dem 25. Juni, finden sie in Deutschlands größeren Städten wieder statt: Die Mahnwachen der „Fridays for Future“-Bewegung, mit denen zumeist Kids und Jugendliche Politik-Verantwortliche auf Kreis-, Stadt-, Landes- und Bundesebene, den Schutz von Klima und Umwelt nachhaltig anzugehen. Ihre Forderung, auf dem einzigen Planeten, den die Menschheit zur Verfügung hat, auch für sie und ihre Nachkommen noch lebenswerte Bedingungen, verleihen sie so nach der Corona-bedingten Pause so wieder Nachdruck.

Auch in den Städten des Kreises haben die Ortsgruppen auf gemeinsame Aktionen und Mahnwachen weitestgehend verzichten müssen. Hinzu kommt, dass vornehmlich junge Leute, zumeist im schulpflichtigen Alter sind, die die Bewegung tragen. Einige von denen, die die Ortsgruppen Mettmann/ Wülfrath und Erkrath aktiv tragen, waren im letzten Jahr damit beschäftigt, ihren Schulabschluss, aufgrund von Corona ebenfalls unter erschwerten Bedingungen, zu machen. So auch Jan-Niklas Niebisch. Der 19-Jährige, der als Sprecher für die gemeinsam in der Kreis- und in der Kalkstadt agierenden Gruppe fungiert, hat gerade sein Abitur am Wülfrather Gymnasium bestanden.

Die Aktiven haben über
WhatsApp Kontakt gehalten

Der überzeugte Veganer ist außerdem Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen in Wülfrath und macht ein Praktikum als IT-Spezialist bei der Fraktion der Grünen in Ratingen. „Die Aktiven innerhalb unserer Ortsgruppe haben über WhatsApp den Kontakt gehalten. Wir konnten uns Coronas wegen nicht bei unseren sonst regelmäßigen Treffen sehen. Die letzte Aktion, die wir durchführen konnten, war 2020 mit der Beteiligung am letzten Deutschland-weiten Großstreik von FFF, den wir mit einer 24-Stunden Mahnwache verknüpft haben,“ so Jan-Niklas, der noch zu berichten weiß, dass es die Ortsgruppe Wülfrath seit 2019 gibt. Besonders stolz sind die Aktiven, dass auf ihr Betreiben die AG Klimaschutz gegründet wurde, die Mitspracherecht bei allem hat, was dieses Thema in Wülfrath betrifft. Enya, die sowohl in der FFF-Ortsgruppe Erkrath aktiv ist als auch die Klimabewegung als Delegierte im Kreistag vertritt, ist stolz über den Erfolg ihrer Ortsgruppe, dass sie in beiden politischen Vertretungen Rederecht hat und die Interessen der FFF-Bewegung so vertreten kann: „Wir haben zwar kein Stimmrecht, aber ich war bei der ersten Sitzung so davon geflasht, dass ich mir die Parteien im Umwelt-Ausschuss wirklich darauf gehört haben, was wir zu sagen haben.“ Auch Till Burberg, der die FFF-Ortsgruppe in Mettmann im November letztes Jahr mitgegründet hat, ist wie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter auch ein überzeugter Streiter für den Klima- und Umweltschutz. Die Ortsgruppe in der Kreisstadt hat einen Forderungskatalog zu sechs Themenkomplexen ausgearbeitet, die den im Stadtrat vertretenen Parteien nach dem Corona-bedingten Stopp aller Aktionen übergeben werden soll.

Allen drei Ortsgruppen ist gemeinsam, dass sie sich noch mehr aktive Mitglieder wünschen, die ihre Aktionen aktiv unterstützen und auch „bei den Vorbereitungen wie dem Malen von Plakaten für unsere Demos und Mahnwachen, die wir dann bald auch vor Ort wieder durchführen möchten, helfen“, wie Enya es stellvertretend auf den Punkt bringt. Denn viele der in Wülfrath, Mettmann oder Erkrath Aktiven verlassen nach dem Schulabschluss für Job oder Studium allzu oft ihren Heimatort und damit auch ihre angestammte Ortsgruppe.

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