Feuerwehr in Mettmann Braunes Wasser läuft in Keller

Mettmann · Land unter in der Siedlung Kaldenberg: Dort flossen viele tausend Liter in die Keller von fünf Mehrfamilienhäusern. Die Feuerwehr musste die Keller leerpumpen. Trinkwasser gab es viele Stunden lang nur an einem Tankwagen.

 Die Feuerwehr Mettmann beim Einsatz Am Zaunbusch. Sandsäcke helfen, die Hauswände vor dem schlammigem Wasser zu schützen.

Die Feuerwehr Mettmann beim Einsatz Am Zaunbusch. Sandsäcke helfen, die Hauswände vor dem schlammigem Wasser zu schützen.

Foto: Feuerwehr Mettmann

(dne) Schlammig braun war das Wasser, das am Dienstagabend und ein zweites Mal in der Nacht zu Mittwoch in die Keller von fünf Mehrfamilienhäusern an der Straße Am Zaunbusch lief. Zwei Rohrbrüche in Folge verwandelten den Rasen und die Rabatten vor den Häusern in schmutzig braune Tümpel. Viele Stunden lang mussten drei Dutzend Wohnungsinhaber in der Siedlung Kaldenberg auf fließend Wasser aus den Hähnen verzichten. Stattdessen gurgelte das Wasser unkontrolliert die Treppen hinab und durch Fenster in ihre Keller. Die Feuerwehr Mettmann pumpte einige tausend Liter ab und stapelte Sandsäcke vor den Häusern auf. Den Rest schoben die Anwohner mit Besen und Abziehern in die Abflüsse und Revisionsklappen.

Am Dienstagnachmittag gegen kam für die Betroffenen dann die Erlösung. Die Bruchstellen waren geflickt. Die Hauptwasserhähne konnten wieder geöffnet werden. „Wenn so etwas passiert, merkt man erst einmal, welch ein Luxus es ist, fließend Wasser im Haus zu haben“, sagte ein Anwohner.

Anwohner wurden mit einem Trinkwasserwagen versorgt

Seine Mutter konnte dem nur zustimmen: „Ich habe mir heute morgen mit Sprudelwasser die Haare gewaschen.“ Die Alte Dame konnte nicht wie andere Nachbarn zu dem Trinkwasserwagen auf der Straße laufen und einen Eimer für den allernötigsten Bedarf abfüllen. Die Toilettenspülung, die Dusche, das Wasser für den Morgenkaffee – alles musste in Behältnissen mühsam herbeigeschafft werden. Zudem wuchs auf der Anliegerstraße der Berg Muttererde, den die Bauarbeiter abbagern mussten, um zu der Rohrbruchstelle zu gelangen.

Manch ein Anwohner schimpfte auf die Stadtwerke und die Stadt: „Das passiert ja hier nicht zum ersten Mal. Wahrscheinlich machen die Stadtwerke regelmäßig im Frühjahr einen Drucktest – und wir müssen darunter leiden.“ Diesen Vorwurf wies eine Sprecherin der Stadtwerke Düsseldorf zurück: „Das stimmt natürlich nicht. Wir werden ja nicht mutwillig unser eigenes Leitungsnetz ruinieren.“

Stattdessen hätten die Stadtwerke alles daran gesetzt, den Schaden so rasch wie möglich zu beseitigen. Während sich manche Anwohner ein Mittagessen liefern ließen, baggerten Tiefbau-Spezialisten die Stelle auf, an der die Leitung gebrochen war. Mit einem Trennschleifer wurde das beschädigte Stück herausgeschnitten und durch ein neues Rohrstück ersetzt. „Wir haben sofort am Morgen alle Anwohner durch einen Flyer über die Arbeiten informiert, wie lange das Wasser abgestellt sein würde und darüber, dass wir den Trinkwasserwagen aufstellen“, sagte die Stadtwerkesprecherin. An den Haustüren hingen Informationsblätter. Tatsächlich, so die Stadtwerkesprecherin, brechen die Wasserleitungen in Mettmann häufiger als etwa im benachbarten Düsseldorf. „Das hat mit der besonderen Bodenform in Mettmann zu tun.“ Die Kreisstadt sei nun mal deutlich hügeliger als die benachbarte Landeshauptstadt. Die zwei Rohrbrüche an derselben Stelle seien ungewöhnlich.

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