Festnahmen nach Schlägerei

Persönliche Streitigkeiten hatten zu einer handfesten Auseinandersetzung geführt. Zwei Personen wurden schwer verletzt. Die Mordkommission ermittelt jetzt.

Mettmann. Und plötzlich war da dieser Tumult. Der junge Beikoch eines italienischen Restaurants erinnert sich noch genau. Mittwochabend war das, „da war auf einmal die Polizei da. Mein Chef hat noch gefragt, was ist da los?“, erzählt der junge Mann.

Eine Schlägerei mit fünf Beteiligten hat am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr ein Großaufgebot der Polizei auf den Plan gerufen. Sie setzte Beamte aus dem gesamten Kreis ein. Die Männer, sie sollen überwiegend aus dem Irak stammen, verfolgten sich in der Mettmanner Innenstadt offenbar im Bereich Bahn- und Breite Straße sowie am Jubiläumsplatz. Die Auseinandersetzung soll laut Zeugenaussagen auch mit Küchenbeil und Eisenstange geführt worden sein — zwei Männer wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.

Noch in derselben Nacht wurde die zuständige Staatsanwältin Dorothea Tümeltshammer gegen 1.30 Uhr morgens geweckt. Sie ließ sich den Fall schildern und sah in dem Geschehen einen Anfangsverdacht zu versuchtem Totschlag. Tümeltshammer schaltete daraufhin die Mordkommission ein, die jetzt ermittelt. Die Opfer haben „erhebliche Verletzungen“ davongetragen, berichtet die Staatsanwältin. „Lebensgefahr scheint jedoch nicht zu bestehen.“

Nach ersten polizeilichen Erkenntnissen waren der Auslöser für die Schlägerei schon seit längerer Zeit andauernde, persönliche Streitigkeiten. Aus diesem Grund trafen sich die Männer am Mittwochabend auf der Bahnstraße. Dort eskalierte der Streit zur bewaffneten Schlägerei.

Die Polizei beendete die Auseinandersetzung und verfolgte mehrere Männer, die fliehen wollten. Einige fasste sie noch im näheren Stadtgebiet, insbesondere im Bereich Jubiläumsplatz, und nahm sie vorläufig fest. Der Bereich des Tatortes blieb für längere Zeit komplett gesperrt.

Gestern machten sich dann Polizisten in zivil auf die Suche nach Zeugen. Die Beamten klingelten bei Anwohnern und befragten Gastwirte nach ihren Beobachtungen. Die Geschichte von der Schlägerei machte im Viertel schnell die Runde - und wer am Mittwochabend nichts mitbekommen hatte, der wurde spätestens am Donnerstagmittag wegen der dort parkenden Polizei-Fahrzeuge aufmerksam. „Um 22 Uhr bin ich da noch lang gegangen“, sagt eine Frau mit sichtlichem Unbehagen. „Jetzt überlegen wir, was da los war.“

Allzu viele Antworten gibt es indes noch nicht. „Wir befinden uns erst am Anfang der Ermittlungen“, sagt Tümeltshammer. Das Tatgeschehen war unübersichtlich, die Staatsanwältin spricht von einem Tumult. Zurzeit geht die Polizei von einem Haupttäter aus, der in Gewahrsam ist.

Wichtige Details bei der Aufklärung könnten womöglich Videoaufnahmen liefern, die die Überwachungskamera eines Wettbüros gemacht hat. Auch der Halter eines Mercedes mit Recklinghauser Kennzeichen, dessen Scheibe bei der Schlägerei am Mittwochabend zu Bruch ging, wird in diesen Tagen überprüft. „Wir sammeln alle Erkenntnisse und werden am Freitag entscheiden können, wie es weitergeht“, so Staatsanwältin Dorothea Tümelsthammer.

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