Es fehlen Wohnungen für Neubürger

Immer mehr Flüchtlinge werden anerkannt, dürfen arbeiten und suchen ein Zimmer.

Es fehlen Wohnungen für Neubürger
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Die Stadtverwaltung hatte Ehrenamtler der Flüchtlingshilfe Mettmann ins Rathaus eingeladen. Hintergrund war ein Meinungsaustausch über die verschiedenen Hilfsangebote. Etwa 60 Teilnehmer nahmen das Angebot an.

Marco Sucic, Leiter des Sozialamtes, beschrieb zu Beginn die derzeitige Lage in Mettmann: Es leben 479 Flüchtlinge in Mettmanner Unterkünften. Unter den 479 Flüchtlingen befinden sich 100 geduldete Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, die aber ein „Abschiebe-Hindernis“ aufweisen, also hier bleiben dürfen. Hinzu kommen noch rund 213 Flüchtlinge, die im Erstaufnahmelager des Kreises an der Flur- und Koenneckestraße leben.

Für die Flüchtlinge, deren Asyl-Antrag noch nicht positiv beschieden ist, besteht eine Residenzpflicht. Sie müssen in den Mettmanner Unterkünften bleiben. 20 Flüchtlinge sind mittlerweile als Asylbewerber anerkannt. Sie erhalten STGB II, dürfen arbeiten, sich eine Wohnung nehmen und in Deutschland dort leben, wo sie möchten.

Viele der „Mettmanner Flüchtlinge“ erhalten in den nächsten Wochen ihren anerkannten Status. Das bedeutet: Sie suchen Arbeit und sie suchen Wohnungen. In Mettmann gibt es nicht viele Wohnungen, die in Frage kommen. Der Quadratmetermietpreis muss sich zwischen 5,60 und 6 Euro bewegen. „Bezahlbarer Wohnraum in Mettmann ist knapp“, sagte Marion Buschmann, kommissarische Fachbereichsleiterin.

Die Stadt, so Florian Peters, Ortsvereinsvorsitzender der SPD, befinde sich mit „Partnern“ im Gespräch, um dauerhaften (bezahlbaren) Wohnraum zu schaffen.

Die beiden Turnhallen am KHG sollen Ende November geräumt werden, die Flüchtlinge ziehen in ein angemietetes Bürogebäude an der Seibelstraße um. „Dort existieren 70 Räume und es ist Platz für 140 Menschen“, sagte Sucic. Die etwa 100 Flüchtlinge aus der Laubacher Straße werden dort untergebracht, und die Unterkünfte an der Kleberstraße, Danziger Straße und Talstraße „entzerrt“. Das bedeutet: Dort leben künftig nicht mehr so viele Menschen auf engstem Raum. „Vorerst werden die Zimmer an der Seibelstraße mit je zwei Personen belegt“, sagt Sucic. Wenn sich die Lage verschärfe — also neue Flüchtlinge Mettmann zugewiesen werden — , müssten mehr Menschen in einem Raum leben. Die Stadt verhandelt mit dem Eigentümer eines weiteren Bürogebäudes (2300 Quadratmeter) in Mettmann über eine mögliche Anmietung, sagte Sucic. Er geht davon aus, dass im Frühjahr die Verhandlungen abgeschlossen sind.

Der gewünschte Flüchtlingskoordinator solle möglichst bald gefunden werden. Dafür brauche die Verwaltung noch einen politischen Antrag, sagte Marion Buschmann.

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