Erkrath: Wenn Hunde Menschen retten

Beim 100. DRK-Geburtstag auf dem Bavierplatz sind die Vierbeiner die Stars.

Erkrath. Das Deutsche Rote Kreuz rettet Leben. Es hilft in Notlagen, bietet Menschen eine Gemeinschaft, steht Bedürftigen bei und wacht über das humanitäre Völkerrecht - in Deutschland und auf der ganzen Welt.

Den Ortsverband Erkrath gibt es seit genau 100 Jahren. Ein runder Geburtstag, den die Mitglieder am Samstag mit einem großen Fest auf dem Bavierplatz gefeiert haben.

Neben einem bunten Bühnenpogramm mit dem Männergesangsverein und den Rockern von "Chaos Semester" sowie einem abwechslungsreichen kulinarischen Angebot gab es an zahlreichen Ständen Informationen und vor allem Live-Demonstrationen.

So etwa bei Helmut Bruch, der eine Puppe in Lebensgröße bereit hielt. "Wer will, kann an ihr Erste-Hilfe-Maßnahmen ausprobieren." Apropos: Auch Erste-Hilfe-Kästen für den Eigenbedarf konnten bei ihm gekauft werden. Außerdem informierte die Wasserwacht über ihre Arbeit, der Fuhrpark des Roten Kreuzes konnte bestaunt werden, und auch das Blutspendemobil war vor Ort. Auf die kleinen Besucher warteten derweil eine Hüpfburg, ein Malstand oder eine Fahrt mit dem Trecker.

Besonders spannend war für den Nachwuchs eine Vorführung der Erste-Hilfe-Assistenten: Anhand speziell präparierter Teddys konnten die Kinder üben, einen Verband anzulegen. "Den Teddys fehlt zum Beispiel ein Bein", erklärte Fachmann Nils Springer. "Ziel ist es, den Kindern spielerisch die Erste Hilfe näher zu bringen."

Der Höhepunkt aber war die DRK-eigene Hundestaffel. Vierbeiner verschiedener Rassen demonstrierten mit ihren Hundeführern ihr Können in Suchspielen und bei Geschicklichkeitsaufgaben. "Die Tiere werden hauptsächlich bei der Menschenrettung oder der Vermisstensuche eingesetzt - das beste Beispiel war vor kurzem der Einsturz des Kölner Stadtarchivs", so Springer, der bereits seit sechs Jahren aktives DRK-Mitglied ist. "Der Rot-Kreuz-Job nimmt viel Zeit in Anspruch. 700 Stunden im Jahr kommen da schon zusammen. Aber das Gemeinschaftsleben macht halt viel Spaß. Die unterschiedlichsten Altersklassen kommen bei uns zusammen, um Gutes zu tun."

"Der Erkrather Ortsverband hat nur ehrenamtliche Mitglieder, die jede Woche einen Dienstabend haben", ergänzte der stellvertretende Bereitschaftsleiter Falko Okunneck. "Dazu gehört allerdings einiges an Idealismus. Und die Zahl derer, die zum Ehrenamt bereit sind, ist leider überschaubar."

Wer interessiert ist, kann in Wochenend-Lehrgängen die Grundausbildung absolvieren und sich danach auf einen Fachbereich spezialisieren - die Kosten trägt das Deutsche Rote Kreuz. "Es gibt auch genug für diejenigen zu tun, die kein Blut sehen können", versicherte Okunneck.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort