Erkrath: Neujahrsempfang - CDU entdeckt Bermuda-Dreieck

Die Christdemokraten ziehen eine späte Wahlbilanz.

Erkrath. Hertie schließt, die Hahn-Gruppe kommt. Der Flüster-asphalt für die Beschleunigungsspur der A3 kommt nicht, dafür aber Abfallentsorger Veolia - und das nicht problemlos.

2009 war ein erschreckendes Jahr, wenn es nach CDU-Stadtverbandsvorsitzendem Thomas Wunder geht. Sein Blick in Erkraths Zukunft ist ebenfalls von Sorgen begleitet.

"Das geplante Stadtentwicklungskonzept kostet viel Geld und verschiebt wichtige Entscheidungen auf Jahre hinaus. Gebühren für Friedhöfe, die Musikschule und städtische Einrichtungen sollen steigen, die Sanierung der Bahnstraße muss verschoben werden", kritisierte Wunder auf dem Neujahrsempfang der Partei am Mittwochabend in der Residenz am Zault.

"Wir haben bei der Kommunalwahl drei Wahlkreise verloren und nun eine Bermuda-Koalition aus SPD, Grünen und BmU. In diesem Dreieck geht einiges verloren, was wir vorhatten."

Einige Lichtblicke sah er jedoch auch: Die Sanierung des Hochdahler Markts hat begonnen, an drei weiteren Schulen wurde der Ganztag ermöglicht, zwei Mensagebäude in Auftrag gegeben, das Multifunktionsfeld am Gödinghover Weg und ein neues Café im alten Erkrather Bahnhof eröffnet. Was den Christdemokraten besonders freut: "Arno Werner konnte sich als Bürgermeister gegen Detlef Ehlert durchsetzen."

Das wichtigste Thema für Landtagsabgeordneten Harald Giebels blieb die CO-Pipeline. "Unser gemeinsamer Einsatz gegen dieses Projekt wird in diesem Jahr fortgesetzt. Ich stelle mich weiterhin offen gegen die Inbetriebnahme einer Leitung, durch die tödliches Gas fließen soll und die nichts in Wohngebieten oder der Nähe von Kitas und Schulen zu suchen hat."

Zu Gast am Zault war auch NRW-Schulministerin Barbara Sommer. "Vieles ist in Bewegung an den Erkrather Schulen - nicht nur an den Gebäuden, sondern auch das, was Schule lebendig hält: Der Ganztag kommt.

Nach hunderten Jahren des Halbtags ist das eine Revolution", freute sich die fünffache Mutter. "Jedes Kind ist anders. Da kann man keinen inneren Rotstift ansetzen, sondern muss individuell sein. Das wird der Ganztag bringen; die Entfernung zwischen Kind und Lehrer wird geringer."

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