Erkrath: Ganztag - Über Mittag in der Schule

Für die Fünftklässler des Gymnasiums am Neandertal ist der Ganztag Pflicht.

Erkrath. "Es geht einzig um die Kinder. Und darum, dass die Verkürzung der Schulzeit am Gymnasium auf nur noch acht Jahre sinnvoll genutzt wird."

Hans Gruttmann (49), Direktor im Gymnasium am Neandertal, ist froh, dass an seiner Schule seit Beginn des neuen Schuljahrs der gebundene Ganztag eingerichtet wurde. Das heißt: An drei Nachmittagen in der Woche - montags, mittwochs und donnerstags - werden die jetzigen Fünftklässler auch nachmittags betreut.

"Im Gegensatz zu unserem freiwilligen Ganztagsangebot, das wir schon länger haben, ist der gebundene Ganztag verpflichtend", so Gruttmann, der eigens Arbeitskreise mit seinen Kollegen, den Eltern und Vereinsvertretern gebildet hatte.

Denn unterstützt wird das Ganze sowohl vom TuS Erkrath und der Jugendmusikschule als auch vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer, der als Kooperationspartner der Johannes-Grundschule bereits Erfahrung mit dem Offenen Ganztag gesammelt hat.

Lehrer- und Elternverbände hatten über das verkürzte Gymnasium geklagt: G8-Schüler kämen mit der höheren Arbeitsbelastung nicht zurecht, mit der Einführung des achtstufigen Gymnasiums werde die Schulzeit zum Turbo getunt. "Mit dem gebundenen Ganztag können wir das auffangen", so Gruttmann.

An den Nachmittagen findet aber weniger klassischer Unterricht statt. "Die Schüler haben mehrere Möglichkeiten", erklärt der Direktor. "Entweder sie nutzen die Zeit für schulspezifische Aufgaben, zum Beispiel für Referats- und Klausurvorbereitungen oder Hausaufgaben - das Ganze natürlich mit Unterstützung von Lehrkräften.

Oder sie beschäftigen sich in einer der Arbeitsgemeinschaften, deren Bandbreite vom Kletter- und Handball-Kurs bis zur Computer- und Design-AG reicht.

Dort kommen dann auch die Kooperationen mit den Vereinen zum Tragen." Dazwischen gibt es Mittagessen - wobei laut Gruttmann sogar Vegetarier auf ihre Kosten kommen. "Das, was unser Caterer auf der Karte hat, geht weit über Spaghetti und Fischstäbchen hinaus."

Außerdem würden die Eltern unterstützt. "Die Einrichtung des Ganztagsbetriebs bietet ihnen Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - und zwar durch verlässliche Betreuungsangebote", so Gruttmann.

Obendrein biete diese Nachmittagsbetreuung die Chance, mit einem pädagogisch gut strukturierten Konzept die Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und Gestaltungsanregungen für die Freizeit zu geben, die alters- und klassenübergreifend sind.

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