Erkrath: Ferien in der Zirkusmanege

Wenn der Zirkus Zapp Zarap in Erkrath gastiert, dann haben Kinder von sieben bis zwölf ihren großen Auftritt.

Erkrath. Konzentriert balanciert Annemarie auf einem großen Ball. Nur ab und zu muss Betreuerin Agapi Avrochoridou die Zwölfjährige noch am Hosenbund festhalten. "Man muss immer ganz kleine Schritte machen, um das Gleichgewicht zu halten", erklärt Annemarie.

Zusammen mit über 100 anderen Kindern zwischen sieben und zwölf Jahren trainiert Annemarie zurzeit für ihren großen Auftritt im Zirkus Zapp Zarap am Samstag. "Die Kinder üben, jetzt schon mal im Rampenlicht zu stehen. Damit sie dann bei der Show nicht so aufgeregt sind", sagt Projektleiterin Caroline Henning (27). Trotzdem haben die kleinen Artisten ganz schön Lampenfieber. "Das ist alles sehr aufregend. Aber wenn man dann in der Manege steht, konzentriert man sich auf seinen Auftritt", sagt die elfjährige Sabrina.

Seit Montag kommen die Kinder jeden Morgen um 9 Uhr zum Schulhof der Grundschule Millrath, wo der Mitmach-Zirkus sein Zelt aufgebaut hat. In Gruppen trainieren sie mit Springseilen, Feuerstäben und Zauberuntensillien. Betreut werden sie dabei von Mitarbeitern des Zirkus und von extra für die Ferienaktion vom Jugendamt engagierten Helfern. "Seit vier Jahren veranstalten wir im Rahmen des Ferienspaßes das Zirkusprojekt. Das ist immer der Renner. Viele Eltern rufen bereits im Herbst an und wollen wissen, wann der Zirkus kommt, damit sie ihren Urlaub planen können", sagt Werner Meier vom Jugendamt. Und auch die Kinder sind begeistert von ihren Ferien in der Zirkusmanege. "Wir fahren auch noch in den Urlaub. Aber das hier macht auch total viel Spaß", sagt Florian (8), der schon zum zweiten Mal dabei ist.

Um 11 Uhr ertönt aus dem Zirkuszelt dann auf einmal laute Musik. Die Kinder rennen wild durcheinander. "Jetzt geht’s mit der Probe los", rufen sie. Die Scheinwerfer gehen an. Der rote Vorhang öffnet sich, und Annemarie mit ihrer Gruppe balanciert durch die Manege. Nur einmal kann sie das Gleichgewicht nicht halten und fällt vom Ball. Am Ende gibt es trotzdem viel Applaus. Es folgen Zauberer und Akrobaten. Und dann wird es still in den Sitzreihen. "Oh, jetzt kommt das Feuer", raunen sich die Kinder zu. Und als die Fakire in die Flamme ihrer brennenden Fackeln fassen, ist ihnen Begeisterung ins Gesicht geschrieben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Liebt die Nähe zu den Menschen
Der Marathon-Mann
Marcel Neubauer leitet das Ordnungsamt in MettmannDer Marathon-Mann
Aus dem Ressort