Erkrath: Die Zeit der Ausreden endet

Nach der Sanierung des Sportplatzes am Niermannsweg mit Kunstrasen sind Fehler von Spielern deutlich erkennbar.

Erkrath. Zwei Tore, zwei Mannschaften, ein Ball. Mehr ist für die Fußballer des SC Unterbach nicht nötig, um Spaß zu haben. Obwohl - einen Wunsch gab es da schon. Seit mehreren Jahren forderte der Verein die Renovierung des 50 Jahre alten Sportplatzes am Niermannsweg.

"Bei starkem Regen stand der Ascheplatz unter Wasser. Bei schlechtem Wetter war er schlicht unbespielbar", sagt Uwe Droste, Vorsitzender des Sportvereins. Am 1. Mai haben die Bauarbeiten begonnen. Seither wird gebaggert, vermessen, Material geliefert und Sand aufgehäuft. "Wir bekommen einen Kunstrasenplatz. Unsere Spieler freuen sich riesig", sagt Droste, dem man seine Freude ansieht - immerhin hat der 54-Jährige selbst rund ein halbes Jahrhundert lang Tore erzielt.

Insgesamt 21 Mannschaften trainieren zwei- bis dreimal in der Woche, zusätzlich werden Turniere gespielt. "Soweit es geht, haben wir hauptsächlich den hinteren Platz genutzt, der bereits mit einem Kunstrasen ausgestattet ist. Der Ascheplatz war unbeliebt. Wenn die Spieler da reingegrätscht sind, hatten die an beiden Pobacken die Tapete ab", weiß Droste. "Beim Kunstrasen sorgt ein Granulat dafür, dass die Spieler bei einem Sturz über den Belag gleiten."

Doch nicht nur die Verletzungsgefahr wird mit dem neuen Boden geringer: Der Ascheplatz musste etwa alle zwei Jahre aufgelockert werden. Zusätzlich war regelmäßig eine neue Deckschicht erforderlich. "Das fällt beim Kunstrasen weg. Er wird von einem Trecker mit entsprechendem Aufsatz gebürstet", erklärt der Vorsitzende. Die Lebenserwartung des Belags beträgt rund 20 bis 25 Jahre. Die Kosten: 1,25 Millionen Euro. Zwei Drittel finanziert die Stadt Düsseldorf, ein Drittel Erkrath.

Ein weiterer Vorteil des synthetischen Grüns: "Der Platz ist nicht nur ganzjährig bespielbar, sondern auch absolut plan. Individuelle Fehler werden dadurch deutlicher, weil kein Ball mehr durch eine Bodenunebenheit wegspringt", sagt Droste.

Für die Ebenheit des Bodens sorgt ein Laser-Vermessungsgerät, das in der Mitte des Platzes steht und Signale an einen Empfänger am Bagger versendet. Dort reagiert die Schaufel automatisch und variiert in ihrer Höhe.

Momentan sind die Arbeiter mit der dynamischen Schicht aus Lavasand beschäftigt. "Danach wird die Schottertragschicht aufgebaut, anschließend eine elastische Tragschicht und schließlich der Kunstrasenbelag", erklärt Vorarbeiter René Wehlage. Ende September, Anfang Oktober soll der Platz fertiggestellt sein.

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