Erkrath: Die Last Minute-Schenker

Was sind das eigentlich für Menschen, die erst an Heiligabend die Überraschungen für die Bescherung besorgen?

<strong>Erkrath. Kennen Sie das - man geht im November durch die Stadt, bummelt durch die Geschäfte, und wo auch immer der Blick verweilt - überall kaufen die Menschen bereits Weihnachtsgeschenke ein. Dabei vergeht bis zum Fest noch über ein Monat. "Warum sich jetzt schon damit beschäftigen, wenn zum Heiligenabend doch noch so viele Tage vergehen werden?”, fragt sich hingegen der ein oder andere, um dann festzustellen, dass es wieder schneller als erwartet soweit ist und das 24. Türchen im Adventskalender geöffnet werden darf.

"Ich kaufe jedes Jahr am 24.12. einen Gutschein."

Richard Horzzyk zu seinen Schenkgewohnheiten

Und obwohl Weihnachten jedes Jahr zur gleichen Zeit ist und alljährlich der Vorsatz gefasst wird, im kommenden Jahr beim Geschenkkauf keine Hektik aufkommen zu lassen, wiederholt sich das Bild am Morgen vor dem Heiligabend: Lange Einkaufsschlangen, überfüllte Supermärkte und der Kampf um die letzte Geschenkpapierrolle.

Ob Parfum, Bücher oder die letzten Lebensmittel für das abendliche Festmahl - auch am Hochdahler Markt waren am Montag viele Menschen zu beobachten, bei denen sich Besinnlichkeit gedulden musste.

Jemand, dem der ganze Weihnachtsstress so gar nichts ausmachte, war Grace Wadle: "Ich habe schon im August angefangen meine Geschenke zu sammeln und gucke heute nur noch ein bisschen für mich,” erzählte sie und schaute sich in der Buchhandlung Weber um.

Noch schnell eine Kleinigkeit in der Buchhandlung zu besorgen, auf diese Idee kamen viele: "Ich brauche noch ein Notfallgeschenk, weil ich nun weiß, dass mein eigentlich gedachtes Päckchen schon vorhanden ist und nicht mehr so gut passt”, sagte Bärbel Neumann und machte deutlich, dass sie sonst schon immer früher alle Geschenke beisammen hat.

Dass es sich bei den "Last-Minute-Shoppern” eher um Männer als um Frauen handelte, war zu erwarten. In diese Kategorie fielen auch Wolfgang Neukirch, der bereits vier Wochen zuvor angefangen hatte, Geschenke zu sammeln und lediglich für eine letzte Kleinigkeit in der Buchhandlung gekommen war, sowie Richard Horzzyk: "Ich gehe jedes Jahr am 24.12. noch in die Parfümerie und kaufe einen Gutschein”, erklärte er gelassen und machte sich nichts aus dem Trubel um sich herum.

"Die letzten Tage waren besonders anstrengend”, bestätigten die Verkäuferinnen in der Parfümerie Becker am Hochdahler Markt, während sie aus Glanzpapier, Schleifen- und Ziehband toll verpackte Geschenkpäckchen zauberten. Arbeiten mussten sie an Heiligabend bis 13 Uhr, manche Geschäfte waren bis 14 Uhr geöffnet.

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