Erkrath: Der rote Mann parkt in der Grauzone

Werbung: SPD-Bürgermeisterkandidat Detlef Ehlert wirbt auf Anhängern. Ob die rechtmäßig an Straßenrändern abgestellt werden, prüft zurzeit das Ordnungsamt.

Erkrath. Wer einen Kraftfahrzeuganhängern ohne Zugfahrzeug länger als zwei Wochen parkt, ist um 20 Euro ärmer. Mit den Tiefen des Bußgeldkatalogs ist Detlef Ehlert vertraut und hat dafür gesorgt, dass seine Werbeanhänger vor Ablauf dieser Frist umgestellt werden. "Da reicht es nicht, wenn der Hänger um fünf Zentimeter versetzt wird, damit sich der Ventilstand ändert", stellt die Leiterin des Ordnungsamts, Sylke Sackermann, klar. Diese Vorgabe hält das Wahlkampfteam des SPD-Bürgermeisterkandidaten ein.

Der Ventilstand der mobilen Werbeflächen sorgt denn zurzeit in der Stadt auch für deutlich weniger Gesprächsstoff als deren Existenz als solche. "Muss das sein?", lautet die häufig gestellte Frage nach den Grenzen des guten Geschmacks. Über denn lässt sich bekanntlich trefflich streiten - auch auf juristischer Ebene.

"Wir prüfen kritisch, ob das in Ordnung ist", sagt Sackermann. Sie gehe davon aus, dass die Anhänger ausschließlich Werbe- und nicht Transportzwecken dienen. "Da bewegen wir uns in einer Grauzone."

Die rollenden Hoffnungsträger der SPD sind aus Sicht Sackermanns auf jeden Fall "nicht gerade schmückend für die Stadt". Außerdem könne es eigentlich nicht im Sinne von Detlef Ehlert sein, wenn er auf diese Weise das Stadtbild verschandle.

Ihr Vorgesetzter, Bürgermeister Arno Werner, ist darum bemüht, den Ball flach zu halten. Wenn er gegen Ehlert und seine Anhänger Stimmung machte, würde ihm unterstellt, die Macht seiner Position zu benutzen, um dem Konkurrenten ums Bürgermeisteramt Druck zu machen. Das weiß er - und sagt: "Wir wollen nicht übereifrig sein und ständig nachmessen." Auf einen Seitenhieb mag er jedoch nicht verzichten: "Das ist schon grenzwertig."

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