Erkrath: Buntstifte für Chancengleichheit

Die evangelischen Kirchengemeinden und die Diakonie starten heute eine groß angelegte Hilfsaktion für Schüler.

Erkrath. Statistisch lebt jedes vierte Kind in Erkrath unter der Armutsgrenze. Was bedeutet, dass den Eltern 60 Prozent des durchschnittlichen Bruttolohns in Nordrhein-Westfalen monatlich zur Verfügung stehen. Das sind aktuell rund 1000 Euro.

Sicherer als solch unzuverlässigen Zahlenspiele sind Aussagen einer Kindergartenleiterin wie Anja Karalus, Chefin der Kita Schulstraße. "Viele Eltern trauen sich nicht, das Thema anzusprechen", lautet ihre Erfahrung im Umgang mit akuter Bedürftigkeit. Gemeint ist nicht die große Armut, sondern sind plötzliche Engpässe, wie zurzeit durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit ganz schnell entstehen können.

"Schulstart ohne Not - Erkrather spenden Chancen" ist daher das Motto einer Aktion des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann. Die beiden evangelischen Kirchengemeinden Hochdahl und Alt-Erkrath rufen in Zusammenarbeit mit der Diakonie dazu auf, für Schüler zu spenden (siehe neben stehenden Kasten).

"Ich kenne Familien, die das ansparen müssen", sagte gestern Martina Hösterey, Leiterin der Kita Bavierstraße, als das Projekt vorgestellt wurde. "Für einen Schulneuling müssen 150 bis 200 Euro ausgegeben werden." Dabei sei die Erstausstattung ganz wichtig - auch weil daran der soziale Stand des Kindes von den neuen Klassenkameraden festgemacht werde. "Ältere Sache gehen - Gebrauchtes darf es hingegen nicht sein."

Unterstützt werden sollen nicht nur i-Dötzchen "und natürlich auch nicht nur evangelische Familien". Das betonte die Sprecherin des Kirchenkreises, Diemut Meyer. Sie erwartet, viele Familien mit Kindern erreichen zu können. "Ob wir die Aktion fortführen, entscheiden wir nach der Auswertung des Auftakts."

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