Erkrath: Bessere Absprachen sollen Bäume erhalten

Mehrmals wurden Bäume schneller gefällt, als untersucht. Das soll sich ändern.

Erkrath. Es ist ein empfindliches Thema: Wird eine Motorsäge an den Stamm eines Baumes angesetzt, sehen Bürger genauso besorgt und kritisch hin wie ihre Vertreter im Ausschuss für Planung und Verkehr. Denn in der Vergangenheit wurden kräftig Emotionen geschürt.

Drei von vier Robinien an der Narzissenstraße fielen im Oktober des vergangenen Jahres der Säge zum Opfer. Das brisante daran: Obwohl die Standfestigkeit der Robinien durch einen Gutachter überprüft und bestätigt wurde, rückte kurzerhand eine Firma an und fällte die Bäume. "Das war Resultat eines Kommunikationsproblems zwischen uns im Tiefbauamt und der ausführenden Firma", sagt Peter Heffungs, Leiter des Tiefbauamts. Dass durch solche Missgeschicke das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung leide, sei ihm klar.

Ein kleiner Trost: Die vierte Robinie wird stehen bleiben. Das bestätigte Heffungs am Dienstagabend im Ausschuss für Planung und Verkehr. Außerdem beantragte die BmU, die das Gutachten für die Robinien an der Narzissenstraße in Auftrag gegeben hatte, die teilweise Erstattung der entstandenen Kosten. "Die Hälfte dieses Betrags, 600 Euro, wird für Neupflanzungen von standortgerechten Bäumen, unter anderem an der Narzissenstraße, eingesetzt", so Peter Heffungs.

Auch in anderen Fällen wurde nicht viel Geduld bewiesen. BmU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Osterwind hat ebenfalls seine Erfahrungen gemacht: "Ich wollte Bäume an der Bergstraße in Augenschein nehmen und stellte fest, dass zumindest eine Linde schon gefällt war."

Immerhin wird Lernbereitschaft signalisiert: "Um ähnliche Missverständnisse künftig zu vermeiden, soll ein Konzept entwickelt werden, wie wir künftig mit dem Ablauf von Baumfällungen umgehen. Wir brauchen bessere Absprachen", sagte Heffungs im Ausschuss - "und Zeit, um uns die Bäume anzusehen", so Peter Knitsch, Ortsverbandsvorsitzender der Grünen. sl

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