Erkrath: Bavierschule steht vor dem Aus

Wenn nicht weitere Kinder angemeldet werden, muss die Schule aufgelöst werden, meint die Verwaltung.

Erkrath. Die Zahl 18 hat derzeit in Alt-Erkrath so ihre ganz eigene Bedeutung. Denn so viele Kinder benötigt die Bavierschule, um eine Zukunft zu haben. Dienstag war diese Zahl immer noch nicht erreicht worden. "Wir sind bei 17. Ein Kind brauchen wir noch. Aber das wird schon", sagte die kommissarische Rektorin Heide Ruhnau auf WZ-Anfrage.

Der Optimismus der Pädagogin ist zum Teil sicher auch Selbsterhaltungstrieb. Denn wenn bis zum Stichtag 15.Juni nicht besagte Anmeldung vorliegt, dann wird die Grundschule komplett aufgelöst - sagt Ulrich Schwab-Bachmann. Der zuständige Amtsleiter der Stadtverwaltung verweist auf eine klare Vorgabe der Bezirksregierung.

Währenddessen ist die Problematik heute auch Thema im Ausschuss für Schule und Soziales. Eine entsprechende Vorlage der Stadt sieht vor, dass die Bavier- und die Grundschule Falkenstraße in einen sogenannten Verbund gehen. Hauptstandort wird die Falkenstraße, mit zwei Klassen pro Jahrgang ohnehin doppelt so groß. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass die Politik dem Vorschlag nicht mehrheitlich folgen will.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Jöbges ist zwar sicher, dass die Verbundlösung der beste Weg sei. Allerdings sieht das Detlef Ehlert (SPD) anders. "Ich glaube, dass die Eigenständigkeit der Bavierschule besser ist. Denn mit dem Zuzug neuer Familien auf dem ehemaligen Gießereigelände von Pose Marré werden auch wieder genügend Kinder da sein. Da muss kein Verbund her", sagt er. Wenn die Entwicklung anders verlaufe, könne man immer noch reagieren.

Rückenwind bekommt Ehlert von Wolfgang Cüppers (BmU). Auch er plädiert für die Selbstständigkeit der Bavierschule bei entsprechenden Anmeldezahlen. "Sonst kann ja immer noch der Verbund her", argumentiert er.

Das freilich sieht Schwab-Bachmann anders. "Die Sache ist ganz klar. Die Bezirksregierung wird bei weniger als 18Kindern die Schule auflösen. Dann wird sie nur noch für einen Übergangszeitraum von drei Jahren wegen der vorhandenen Klassen als Dependance der Falkenstraße geführt."

Für ihn ist der Verbund allein deshalb wichtig, weil man so eine bessere Quote an Lehrern hätte. "Für die Bavierschule wird es ohne Verbund schwierig bleiben. Denn sie hat nicht erst jetzt zu wenig Kinder. Entsprechend nach unten geht der Personalschlüssel", so der Amtsleiter.

Peter Knitsch (Grüne) ist grundsätzlich auf der Linie von SPD und BmU, mit denen er die politische Mehrheit stellt. "Im Herbst soll der Schulentwicklungsplan fortgeschrieben werden." Da könne man in Ruhe weiterschauen. Für Knitsch ein weiteres Argument gegen den Verbund: die unterschiedliche Pädagogik.

Hintergrund ist die Tatsache, dass die Grundschule Falkenstraße einen Montessori-Zweig hat. Freilich sieht da Heide Ruhnau kein pädagogisches Problem. "Wir werden uns da heran arbeiten." Wichtig ist für sie, dass beide Standorte erhalten bleiben, es aber nur noch eine Leitungsebene gibt. "Das verschafft dann Luft fürs Unterrrichten", so die Pädagogin.

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