Erkrath: Alt-Erkrath ist sehr seniorenfreundlich

Schüler testeten Alt-Erkrath auf Seniorenfreundlichkeit. Als Ergebnis soll es einen alternativen Stadtplan geben.

Erkrath. Das Ergebnis ist bunt. Die eigentlich trist grauen Grundkarten, die Alt-Erkrath zeigen, sind aufgepeppt worden. Dutzende von roten, blauen, grünen oder gelben Nadeln markieren Kreuzungen, Telefonzellen, Bushaltestellen oder Gehwege.

Alles Punkte, die auf ihre "Seniorentauglichkeit" geprüft wurden. "Im Quartier bleiben" heißt das Projekt, für das Achtklässler der Realschule Erkrath im Stadtgebiet unterwegs waren.

Kommt man hier mit einem Rollator weiter? Ist dieser Weg rollstuhlfreundlich? Schafft es eine Frau mit Kinderwagen in der Grünphase über die Ampel? Mit solchen Fragen im Hinterkopf hatten sich die Schüler auf den Weg gemacht.

"Die Ergebnisse sind ja nicht nur für Senioren interessant", stellte Mitorganisatorin Monika Thöne von der Caritas-Begegnungsstätte an der Gerberstraße klar.

Erkrath kam im Großen und Ganzen dabei gut weg. "Viele Bushaltestellen sind überdacht", lobte Thöne. Als positives Beispiel wurde auch der Spielplatz an der Düssel in der Nähe der Realschule genannt.

"Per Rollstuhl einfach zu erreichen. Mehrere Bänke zum Ausruhen", hielten die Schüler in ihrer Bewertung fest. Die Kritik hielt sich in Grenzen. Schlechte Noten gab es zum Beispiel für die Kreuzung Lenau-/Schubertstraße: "Keine Bordsteinabsenkungen." Bei einigen Ampeln sei die Grünphase zudem zu kurz geschaltet.

Offiziell wurden die Ergebnisse am Montag vorgestellt. Monika Thöne will in nächster Zeit auch mit Vertretern der Stadt sprechen. Dort ist man zufrieden mit dem Abschneiden. "Aber das ist kein Grund, sich zurückzulehnen", sagt Uwe Krüger, Leiter des Jugendamtes.

Man wolle versuchen, die gefundenen Mängel zu beseitigen. "Vor allem das, was leicht zu erledigen ist." Im vergangenen Jahr hatte es eine ähnliche Begehung mit Senioren gegeben. "Auch da haben wir direkt Mängel korrigiert."

Die Stadt ist nicht der einzige Ansprechpartner, an den sich Monika Thöne wenden muss. Bemängelt wurde beispielsweise die geringe Zahl von Briefkästen, die weit auseinander liegen.

Dafür ist die Deutsche Post AG zuständig. Und auch die Deutsche Bahn AG musste Kritik einstecken. "An die werden wir uns ebenfalls wenden. Der Bahnhof Nord hat immer noch keinen Aufzug."

Die Grundkarten mit den Ergebnissen der Schülerbegehungen werden zunächst im Begegnungszentrum Gerberstraße ausgestellt. Später soll daraus ein alternativer Stadtplan entwickelt werden. "Für die Realisierung könnte ich mir vorstellen, dass dafür eine Hochschule hinzugezogen wird", so Thöne.

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