Er lässt mit wenigen Strichen ein ganze Welt entstehen

Lothar Weuthen eröffnet sein neues Atelier an der Poststraße mit der Ausstellung „Terra australis“.

Er lässt mit wenigen Strichen ein ganze Welt entstehen
Foto: Dietrich Janicki

Sein vormaliges Malstudio im alten Pfarrhaus an der Düsseldorfer Straße hatte keine ungewisse Zukunft, sondern gar keine. „Was genau ich haben wollte, wusste ich nicht“, erinnert sich Lothar Weuthen an die Suche nach einem neuen Domizil.

Zu Fuß spazierte er, wie es des Künstlers Art ist, mit „offenen Augen durch die Stadt“ und fand die Räume an der Poststraße. Ein paar Umstrukturierungen und viele Galerieschienen später war dann alles bereit für die erste Schau.

„Terra australis“ hat der ambitionierte Hobby-Maler sie genannt. Denn zuletzt führten zwei „schöne und ausführliche Reisen“ den früheren Immobilienmakler auf diesen Kontinent. „Wenn wir reisen, wollen wir etwas Neues sehen und entdecken.“ Deshalb widmete er eine Tour den Metropolen und Städten, eine weitere der Küste. Befragt, was ihm dort am Stärksten imponierte, sind es die „unfassbaren Farben“ und dieses Faszinosum versuchte er nun, in imaginären Landschaften zu verbildlichen. „Ich male grundsätzlich abstrakt“.

Konkrete Vorbilder hat er keine. „Das kann schnell gefährlich werden“, wie er in einer Phase merkte, als er inspiriert von Karl Otto Götz informell arbeitete, Farbe, Form und Bedeutung miteinander verwoben. „Da musste ich aufpassen, meinen eigenen Stil weiter zu entwickeln und plötzlich nicht bloß zu kopieren.“

Interesse an Kunst war bei Lothar Weuthen, geboren 1948 und im Brotberuf in der Immobilienwirtschaft tätig, „schon immer vorhanden“. Früher allerdings blieb nicht ausreichend Zeit für die systematische Beschäftigung, über ein paar Aquarellmalereien ging es nicht hinaus.

„Seit ich nicht mehr berufstätig bin, spielt Kunst die zentrale Rolle.“ Weitgehend hat er sich als Autodidakt seine Fähigkeiten angeeignet, den Grundstock in Sachen Farblehre und Technik wurde in der Essener Malschule bei Frank Burkamp gelegt.

Die abstrakten, aber doch erkennbaren Bildwelten Australiens, mit einem hohen Maß persönlicher Energie gefertigt, beschwören eher eine Welt der Schönheit. Leuchtende Farben lassen die Pracht erahnen, wenige Pinselstriche reichen, um ganze Welten entstehen zu lassen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Bilder im grafisch reduzierten Stil, die in ihrer reduzierten Symbolik an die geheimnisvollen Zeichen der Aborigines. „Ein Thema für sich. Da gibt es noch vieles, das ich umsetzen und aufarbeiten möchte.“ “ Öffnungszeiten sind bis 25. März Samstag 11 bis 15 und Mittwoch 15 bis 18 Uhr.

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