Dynatec sorgt für Zusammenhalt

Das Mettmanner Unternehmen stellt Maschinen zum Auftragen von Flüssigkleber auf Windeln und Verpackungen her.

Mettmann. In jedem Supermarkt in Deutschland, ja sogar in Europa, kann es passieren, dass Kunden ein Produkt in die Hand nehmen, dass es ohne Technik aus Mettmann nicht geben würde. Oder zumindest nicht in dieser Form. Dazu gehören Windeln, Verpackungen für Schokolade oder Kartons von Joghurts. Ohne die Firma ITW Dynatec würden die Produkte einfach auseinanderfallen. Das Unternehmen aus dem Industriepark Ost stellt Maschinen zum Auftragen von Flüssigkleber her.

In Mettmann hat die Firma ihr Vertriebszentrum für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Die Produktion beschränkt sich in der Kreisstadt daher auf die Montage für individuelle Kundenwünsche und Tests von Neuentwicklungen im Anlagenbau. Bis auf das jüngst hinzugewonnene Unternehmen Inatec aus Langenfeld sind vier weitere Produktionsstätten in den USA, Frankreich, Japan und China weltweit verstreut.

Die Maschinen von Dynatec kann man ungefähr mit dem Tintenzuleitsystem eines Druckers vergleichen. In einem Tank wird der Klebstoff auf 180 Grad erhitzt und durch Schläuche zum Sprühkopf geleitet. Innovationen wie die Vektorplattform, die am Sprühkopf sitzt und den Klebstoff pumpt, sorgen für geringe Stoffverluste.

Produktionsmaschinen aus drei Bereichen werden mit Dynatec-Werkzeugen ausgestattet: Maschinen für Hygieneartikel, für Laminierungen und Beschichtungen — Cabrio-Dachhimmel und Sitzbezüge für Autos seien hier genannt — sowie für Verpackungen. Ein ziemlich breites Feld. „Das kann Fluch und Segen sein. Einerseits haben wir viele potenzielle Abnehmer, andererseits sollte man sich schon spezialisieren“, sagt Christof Schotten (47), der seit Ende vergangenen Jahres weltweiter Geschäftsführer ist.

Im Labor in der Industriestraße ist deshalb das ganze Jahr über Besuchszeit angesagt. Regelmäßig kommen Vertreter von Firmen, um sich die Produkte anzuschauen und individuelle Anpassungsmöglichkeiten für ihre Fertigungsmaschinen zu besprechen. Neuestes Baby der Familie ist die UFD/Omega-Auftragstechnologie. Durch UFD lassen sich Klebstoffe berührungslos, aber hochdefiniert auftragen.

Durch Luftdruck wird der Klebstoff gezielt dorthin gesprüht, wo er hin soll. „Das ist bei Windeln mit acht verschiedenen Klebstoffstellen besonders wichtig. Der Kleber kommt weder auf falsche Stellen des Produktes, noch wird er auf der Produktionsmaschine verteilt“, erklärt Christof Schotten.

In Zukunft will das Unternehmen den Bereich Steuerungstechnik ausbauen. „Inatec hat in Sachen Steuerung hervorragendes Know-how“, sagt Schotten. Es gebe einen schrittweisen Wandel vom Maschinenbau mit Metallkomponenten hin zu elektrotechnischen Aufgaben. So kann Dynatec sich auf den Bau kompletter Anlagen spezialisieren und braucht keine Steuerungseinheiten von Fremdfirmen.

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