Mettmann Das Projekt Bürgerbus steht in den Startlöchern

Mettmann. · Der Mettmanner Verein wartet noch auf die Förderzusage. Es gibt schon viele konkrete Vorstellungen.

 Stefan Wigge (l.) und Klaus Bartel (r., beide BürgerBusVerein) informieren Jürgen Torner, der sich für das Projekt interessiert.

Stefan Wigge (l.) und Klaus Bartel (r., beide BürgerBusVerein) informieren Jürgen Torner, der sich für das Projekt interessiert.

Foto: Köhlen Stephan (teph)

Bodo Nowodworski ist erfreut. Erstmals sind er und seine Mitstreiter mit ihrem Projekt, dem Mettmanner Bürgerbus, an die Öffentlichkeit gegangen. Und das große Interesse an ihrem Infostand in der Galerie Königshof hat sie selbst überrascht: „Wir haben andauernd Besuch gehabt. Seit 9.30 Uhr führen wir ohne Unterbrechung Gespräche“, berichtet Mettmanns ehemaliger Bürgermeister, der jetzt Vorsitzender des Vereins ist. Auch Peter Kegeler, ist neugierig vorbei gekommen: „Vor allem ältere Leute sind froh, wenn sie so was nutzen können“, sagt der 74-jährige Rentner. Er kenne bereits den Bürgerbus in Erkrath und ist damit „sehr, sehr zufrieden“. Derart motiviert wollen die Mitglieder des Bürgerbus-Vereins jetzt die weiteren Schritte angehen.

Gibt es schon ein Fahrzeug?

Nein, aber der Bürgerbus-Verein hat bereits konkrete Vorstellungen davon, wie es aussehen soll. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Kleinbus mit acht Sitzplätzen, der nach den Vorstellungen des Vereins umgebaut werden soll. Das wird erfahrungsgemäß rund sieben Monate dauern. Das Fahrzeug wird rund 120 000 Euro kosten. 50 Prozent davon werden gefördert. Den Förderantrag hat der Verein bereits vor Weihnachten gestellt und wartet jetzt auf die Zusage. Das Fahrzeug kann wohl – anders als geplant – im Januar nicht mehr bestellt werden. Wahrscheinlicher ist ein Bestelldatum im Februar.

Gibt es genügend Fahrer?

Es haben sich viele Interessenten gemeldet. Allerdings ist der Bürgerbus-Verein vorsichtig: Erfahrungsgemäß springen einige davon wieder ab, andere müssen noch die Eignungsprüfung bestehen, die die Rheinbahn vornimmt. So müssen die Fahrer bei guter Gesundheit sein. Daher freut sich der Bürgerbus-Verein, wenn sich noch weitere Kandidaten melden. Grundsätzlich gilt: „30 Fahrer wären eine solide Grundlage“, sagt
Nowodworski.

Wonach berechnet sich das?

Jede der drei für den Bürgerbus vorgesehenen Routen dauert anderthalb Stunden, sieben Touren am Tag sind vorgesehen. Jeder Fahrer soll täglich drei, höchstens aber viereinhalb Stunden hinter dem Lenkrad sitzen. Das macht vier Fahrer, die täglich gebraucht werden, und 92 Schichten pro Monat, für die Fahrer eingesetzt werden müssen.

Was sind die wichtigsten Haltestellen?

Haus St. Elisabeth, Jubiläumsplatz, Breite Straße, Regiobahn Station ME-Zentrum, Gemeindezentrum Mettmann-Süd, Galerie Königshof, Freiheitstraße, Krankenhaus (Haupteingang), Nähe Rathaus, Kaldenberg (Berliner Viertel), Breslauer Straße, Eichendorffstraße.

Welche Strecke fährt
der Bürgerbus?

Es gibt ein „Mettmanner Kleeblatt“ mit drei Routen. Die grüne Schleife führt vom Haus St. Elisabeth nach Mettman-Süd und von dort aus zurück in die Stadtmitte, direkt vor den Haupteingang der Galerie Königshof. Von dort aus setzt der Bus seine Fahrt fort, jetzt auf der blauen Schleife über das Krankenhaus nach Mettmann-West und zurück zur Galerie Königshof. Hier wechselt der Bus in die rote Schleife und fährt nach Mettmann-Nord, in das Berliner Viertel und über das Krankenhaus zurück zum Haus St. Elisabeth. Die Routen wurden mit der Rheinbahn geplant. Die Strecke ist auch in der Grafik abgebildet (Quelle: Bürgerbusverein Mettmann/Grafik: DPA-Infografik, OSM-Mitwirkende).

Welche Voraussetzungen
müssen Fahrer mitbringen?

Sie müssen einen Führerschein der Klasse III besitzen und körperlich fit sein, damit sie nicht nur die Fahrten konzentriert bewältigen, sondern Gehbehinderten und Senioren auch beim Ein- und Aussteigen helfen können. „Wenn die Fahrer freundlich sind, kriegen wir auch viele Fahrgäste“, sagt Dietrich Baude. Der Mettmanner war vier Jahre lang bis zu seinem 75. Lebensjahr Fahrer für den Bürgerbus in Erkrath und hilft jetzt dem Bürgerbus-Verein in Mettmann bei dem Start. Dietrich Baude erklärt: „Auf den Bürgerbus-Fahrten geht es familiär zu.“ Viele Senioren freuen sich bei dieser Gelegenheit auch auf ein Schwätzchen. Ein verstockter Fahrer wäre da eher kontraproduktiv.

Wann fährt der Bürgerbus?

Er ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unterwegs. Samstags sind ab 8 Uhr drei Fahrten geplant. Für die Sonntage sind keine Fahrten vorgesehen.

Wann soll es losgehen?

Kann der Wagen im Februar bestellt werden und wird er im September ausgeliefert, so können die Fahrer dann zügig darauf geschult werden, so dass es im Oktober losgehen kann, hofft der Bürgerbus-Verein Mettmann.

Wie viel kostet eine Fahrt
mit dem Bürgerbus?

Geplant sind 1,50 Euro. Dafür können die Fahrgäste so lange mitfahren, wie sie wollen.

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