Die Kirmes muss umziehen

2013, wenn die Seibelquerspange gebaut wird, müssen Schützen woanders feiern.

Mettmann. Nach der Kirmes ist vor der Kirmes. Volker Stein, der Platzmeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, hat bereits alle Plätze für die Johanneskirmes vom 22. bis 25. Juni vergeben, die Verträge sind unter Dach und Fach. Das Interesse der Schausteller an der Mettmanner Traditionsveranstaltung, die seit 2004 in der Innenstadt gefeiert wird, ist ungebrochen.

In diesem Jahr wird es aber vorerst die letzte Innenstadtkirmes geben. Denn im kommenden Jahr kann das Schützenfest wegen der Bauarbeiten für die Seibelquerspange nicht auf der Schwarzbachstraße ausgerichtet werden.

Wo die Fahrgeschäfte und Buden ab 2013 aufgebaut werden können, steht noch nicht fest, sagte Schützenchefin Cornelia Lanzmich (37) am Sonntag auf der Generalversammlung der Bruderschaft. Sie will in dieser Angelegenheit noch beim Bürgermeister vorsprechen. Möglicherweise, so Lanzmich, wird das Schützenfest nächstes Jahr nur im kleinen Rahmen ohne Kirmes gefeiert.

Fragezeichen setzte Cornelia Lanzmich auch noch hinter die neue Schießsportanlage, die im Funktionsgebäude des Sportzentrums „Auf dem Pfennig“ in Metzkausen entstehen soll. Nach der Grundsatzentscheidung der Bruderschaft und des Bürger-Schützen-Vereins, die Anlage gemeinsam zu betreiben, hat es zwischen den Vereinen noch keine Absprache über die Aufteilung der Kosten gegeben.

„An die Stadt müssen wir zwei Euro pro Quadratmeter zahlen. Bei den Nebenkosten wird uns nur berechnet, was wir an Strom und Wasser verbrauchen“, sagte Lanzmich. Um die Kosten für den Schießstand aufzubringen, will der Vorstand den Mitgliedsbeitrag um zwei Euro pro Monat anheben. Lanzmich: „Ohne einen Schießstand wären wir kein Schützenverein.“

Dass es zum Schießstand keinen Gemeinschaftsraum geben wird, sei eine ärgerliche Fehlplanung der Stadt, die sich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr korrigieren lasse. Die Stadt hat den Schützen angeboten, den Vereinsraum zu nutzen. Noch stehe aber gar nicht fest, wer das Vereinsheim betreiben werde.

„Das Leben der Bruderschaft kann nur dann fortgesetzt werden, wenn alle mithelfen“, appellierte 1. Brudermeister Cornelia Lanzmich an die Mitglieder, sich mehr für die Bruderschaft einzusetzen.

In der Schützenmesse am Vorabend der Generalversammlung hatte Präses Pfarrer Markus Bosbach dazu aufgerufen, den Wahlspruch der Bruderschaft, Glaube, Sitte, Heimat, wieder mit mehr Leben zu füllen. „Für dieses Jahr habe ich mir zum Ziel gesetzt, den Zusammenhalt der Bruderschaft zu fördern. Das ist das oberste Ziel“, sagte Cornelia Lanzmich.

Wie sie beklagten auch einige Mitglieder auf der Versammlung, dass das Interesse der Schützen an der Kompanie, der sie angehören, groß, aber an der Bruderschaft gering sei. Dies hätte sich nicht nur bei der Schützenmesse am Samstagabend gezeigt. Auch auf der Generalversammlung war von 220 Mitgliedern gerade einmal ein Viertel erschienen.

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