Die ganze Stadt ein Spielplatz

Nächsten Samstag ist Mettmann deutsche Hauptstadt des 4. internationalen Weltspieltags.

Mettmann. Am kommenden Samstag wird in Deutschland zum vierten Mal der Weltspieltag durchgeführt. An diesem Tag wird Mettmann von 10 bis 14 Uhr zur bundesdeutschen Hauptstadt des Weltspieltages. Die Stadt, die Spielplatzpaten und das Deutsche Kinderhilfswerk werden dafür sorgen, dass die ganze Stadt in einen riesigen Spielraum für Kinder verwandelt wird.

Mit dem Weltspieltag will das Kinderhilfswerk darauf aufmerksam machen, dass spielende Kinder immer mehr aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden. „Kinder kennen ihr Wohnumfeld oftmals gar nicht mehr“, sagt Holger Hofmann vom Kinderhilfswerks. Deshalb soll die Bedeutung des Spiels für Kinder stärker ins Bewusstsein gerückt und um mehr Akzeptanz für spielende Kinder geworben werden. In Mettmann lautet das Motto: „Spielorte neu entdecken in der Neanderthalstadt“. Hofmann: „Die Kinder werden demonstrativ Teile der Stadt für sich einnehmen und damit deutlich machen, wie und wo sie spielen wollen.“

Bundesweit gibt es in mehr als 100 Orten Aktionen am 28. Mai. „Aber die sind nicht so breit gestreut wie in Mettmann“, sagt Hofmann. Er ist begeistert, dass nicht nur die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Bernd Günther als Schirmherr mit von der Partie ist, sondern auch Vereine, die Wirtschaft, Geschäfte, Markthändler und Schulen mitmachen. Bürgermeister Günther ist der Meinung, dass eigentlich jeder Tag Weltspieltag sein müsste: „Kinder sind glücklich, wenn sie Orte haben, die sie selbst gestalten können und Freiräume haben, wo sie schreien, toben und lachen können.“

Dass das aber in Mettmann keineswegs selbstverständlich ist, weiß Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales: „Wir haben oft Probleme wegen Kinderlärm.“ Nachbarn von Kindertagesstätten und Spielplätzen beschweren sich immer wieder im Rathaus über Lärm, den Kinder verursachen. Auf dem Spielplatz am Quantenberg musste die Stadt deshalb eine Seilrutsche abbauen.

Im Gegensatz zum Vorjahr, bei dem sich die Aktionen zum Weltspieltag auf den Spielraum rechts und links der Neanderstraße konzentrierten, werden diesmal mehr als 50 Aktionen auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. „Die Kinder können sich durch die Stadt spielen“, sagt Nicola Hengst-Gohlke. Über ihre guten Kontakte zum Deutschen Kinderhilfswerk war die Initiatorin der Mettmanner Spielplatzpaten maßgeblich daran beteiligt, dass der Weltspieltag zum zweiten Mal in Mettmann durchgeführt wird.

Unter anderem wird es eine Stadtrallye „Mit dem kleinen Mammut unterwegs“ geben, unter dem Waschbrett schüttet das Kinderhilfswerk 25 000 Bauklötzchen aus, im Hellweg-Baumarkt an der Düsseldorfer Straße heißt es „Bauen und Konstruieren mit Zollstöcken“, am Pizzaleum an der Marie-Curie-Straße können Kinder Sandburgen bauen oder auf dem Schulhof der Katholischen Grundschule mit Neandertalern spielen. Das gesamte Programm kann im Internet abgerufen werden.

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