Die Besucher der Kulturvilla sind begeistert von Musiktrio

Aufgrund einer Erkrankung musste das Programm geändert werden.

Die Besucher der Kulturvilla sind begeistert von Musiktrio
Foto: Kulturvilla

Mettmann. „Ohne einen Bariton-Saxophonisten ist ein Saxophon-Quartett nicht spielfähig“, sagte Constanze Backes, Leiterin der Kulturvilla Mettmann, zu einer notgedrungenen Programmänderung. Für den Sonntagabend war eigentlich das Fukio Ensemble eingeplant, doch deren Bariton-Saxophonist erlitt tags zuvor eine Verletzung am Arm und war nicht spielfähig. Backes telefonierte herum, denn dringend musste Ersatz her.

Einer der Saxophonisten des Quartetts, Xavier Larsson, sprang mit seinem Nebenprojekt ein. Das Trio „SpiegelBild“ eint Larsson mit Vadim Baev (Akkordeon) und Konstantin Zvyagin (Piano). Die drei Musiker trugen Werke der Komponisten Astor Piazzolla, Manuel de Falla und Modest Petrowitsch Mussorgski vor — ein musikalischer Spannungsbogen also, der die Länder Argentinien, Spanien und Russland miteinander verband.

„Ich hatte mich sehr auf vier Saxophone gefreut“, sagte Beate Sonnek, „aber mit der Programmänderung kann ich leben“. Aus Meerbusch kam sie angereist, um zum ersten Mal in der Kulturvilla ein Konzert zu hören. Sie zeigte sich vor Beginn gespannt auf die gleich folgende Interpretation der „Bilder einer Ausstellung“ vom russischen Komponisten Mussorgski — ein aus verschiedenen Sätzen bestehender Zyklus. In ihnen geht es um Gemälde eines befreundeten Künstlers, die Mussorgski musikalisch darstellt.

Der Satz „Das alte Schloss“ wirkte wie eine karge Landschaft, in der am Horizont als einziger Fixpunkt ein altes Gemäuer zu erkennen war. Beim „Ballett der unausgeschlüpften Küken“ spielten die drei Musiker frech und ruhelos, um zappelnde Vogeleier im Nest darzustellen. In „Die Katakomben“ wurde es wieder düster und man spürte den Nachhall unterirdischer Orte. Die Besucher zeigten sich von den bedrohlich wirkenden Sätzen der „Bilder einer Ausstellung“ am meisten beeindruckt: „Sie wirken auf mich wie Stummfilme aus den 1920er Jahren. Ich habe dunkle Hafenviertel vor Augen, in Nebel gehüllt, wo eine Person glaubt, auf dem Heimweg verfolgt zu werden“.

Melodiös, mitreißend, gar feurig wurde es bei Stücken von Astor Piazzolla sowie Manuel de Falla. Zu den akzentuierten Klängen wurde sogar bisweilen auf Piano und Akkordeon geklopft, was den Rhythmus stärker betonte. „Der Saxophonist kann unglaublich lange die Töne halten“, sagte eine Konzertbesucherin erstaunt.

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