Die Äpfel sind bereit zum Pflücken

Der Frühjahrsfrost hat die Bäume auf Gut Aue verschont. In ein paar Tagen sind die Früchte reif.

Die Äpfel sind bereit zum Pflücken
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. „Beiß nicht gleich in jeden Apfel, er könnte sauer sein“: Für Peter Huber (51), staatlich geprüfter Landwirt auf Gut Aue bei Mettmann, hat dieser Satz, den Wencke Myhre 1966 als Liedtext sang, eine besondere Bedeutung. Er legt großen Wert auf die Qualität seiner Produkte. Sauer sind die Äpfel, die er auf sechs Hektar Fläche anbaut, jedenfalls nicht. Die Frühäpfel Collina und Delbar Estivale sind süß-säuerlich, aber nicht sauer. „Wer aus dem Delbar Apfelkompott herstellt, kann getrost den Zucker vergessen“, sagt Huber. Der Apfelexperte baut mehr als zehn verschiedene Sorten an. Und dabei handelt es sich nicht nur um bekannte Sorten wie Boskop, Elster und Golden Delicious, sondern auch um relativ unbekannte wie Topaz, Pilot und Pinova. Und jede Sorte schmeckt anders.

Huber geht von einer guten Obsternte aus. Aus Frostschutzgründen musste er Anfang des Jahres einmal beregnen, aber ansonsten sind die Äpfel von Unbilden verschont geblieben.

Keine Wespenplage wie in den vergangenen zwei Jahren, als die Mindererträge 15 Prozent und mehr ausmachten. Die Wespen fraßen das Obst nicht auf, sondern nur an. Huber baut Äpfel, Birnen, Pflaumen und Süßkirschen an. „Die „Kirschenernte war ein Reinfall. Der Frost hatte voll reingeschlagen. 95 Prozent weniger Ertrag als sonst“, fasst Huber das Ergebnis kurz und knapp zusammen. Positiv: Die Birnen- und Apfelbäume hängen voll.

Peter Huber, Landwirt

Peter Huber setzt auf einen natürlichen Reifeprozess des Obstes. „Bei mir bleiben die Äpfel und Birnen länger am Baum. Das bringt Aroma.“ Wer übrigens selbst Obst pflücken will, kann dies auf Gut Aue tun. Ab Ende August, Anfang September geht es los. Huber erklärt den Selbstpflückern alles Wesentliche rund ums Obst und natürlich auch die verschiedenen Sorten.

Ein Problem hat der Obstbauer in zunehmendem Maße festgestellt: Es wird immer mehr Obst gestohlen. Besonders schlimm war es bei den Pflaumen: „Es wurden rund 150 Kilogramm gestohlen. Im nächsten Jahr werde ich wohl Zäume setzen müssen.“ Einen Großteil des Obstes vermarktet Huber im eigenen Hofladen, den Rest verkauft er an Lebensmittelläden. Der Landwirt lagert einen Teil der Äpfel im Kühlhaus, das sich auf dem Hof befindet, und ist so in der Lage, bis Juli Äpfel aus eigener Herstellung anzubieten.

Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Renekloden werden jetzt wieder geerntet, berichtet der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV). Besonders begehrt seien dabei Zwetschen, die in der Regel blau gefärbt sind und eine Bauchnaht haben. Besonders vorteilhaft sei bei Zwetschen, dass sich die Früchte gut vom Stein lösen und auch zum Backen geeignet sind, da sie nicht so stark saften wie Pflaume. Bis in den September hinein bieten die rheinischen Obsterzeuger Pflaumen und Zwetschen an.

Auf der Homepage des Provinzialverbandes findet man eine Liste mit direktvermarktenden Obst- und Gemüsebaubetrieben.

provinzialverband.de

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