Mettmann Kunstprojekt setzt sich gegen Hass und Gewalt im Internet ein

Mettmann. · Vier Mettmanner Schulen tragen den Titel „Schule ohne Rassismus“.

 Sarah Antczak und Jonas Nippes stellen das Graffiti gegen Cybermobbing als Schülerprojekt des Berufkollegs vor.

Sarah Antczak und Jonas Nippes stellen das Graffiti gegen Cybermobbing als Schülerprojekt des Berufkollegs vor.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ausgehend von dem immer mehr um sich greifenden Phänomen des Cybermobbing, also der Hetze, Verunglimpfung, deren Weiterleitung, ja positiven Kommentierung, bis hin zu Videos über Missbrauch, gar Totschlag im Netz, hat der Differenzierungskurs „Zivilcourage“ ein Projekt gestartet, um aufzuklären und gegebenenfalls auch anzuklagen. Peter Enzenberger leitet diese Gruppe und berichtete von einem entsetzlichen Video, das wohl mehrfach geteilt worden war, auf dem minutenlang zu sehen ist, wie vier Männer eine Frau totschlagen.

Schulleiterin Petra Bertelsmeier begrüßte die Schüler, die Schülervertretung und die erweiterte Schulleitung, deren Zustimmung für die Realisierung des Projektes erforderlich ist. Auch die Vertreterinnen der Kreisverwaltung Nezihe Erdogdin und Jessie Paczulla vom Integrationszentrum waren anwesend. Von diesen beiden erhofft die Schule die Mittel, um dieses Projekt stemmen zu können.

Ein Grafitti soll die Schule an zentraler Stelle schmücken

Der Mettmanner Künstler David Augustyniak hat mit der Projektgruppe ein Graffiti entworfen, das, wenn das Projekt genehmigt ist, auf eine Wand an zentraler Stelle der Schule aufgetragen werden soll, um die Schüler an verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Netzwerken zu erinnern.

Beeindruckend, nein bedrückend ist dieses Graffiti: Es zeigt ein Handy mit dem Titel „Somebody is watching you“, zwei satanisch aussehende Gestalten, die Mobbing und Hetze verbreiten, drei Figuren, die nicht erkennen lassen, ob sie die bösartigen Botschaften liken oder nicht und schließlich ein Opfer, das keinen Ausweg mehr sieht – mit Messern im Rücken.

Durch dieses Projekt soll die Eigenverantwortung gestärkt und das Schuldbewusstsein sensibilisiert, der moralische Kompass geweckt werden. Besonders betont wurde, dass die Schulleitung bei Uneinsichtigkeit und wiederholtem verwerflichem Umgang auch vor endgültigen Maßnahmen nicht zurückschrecken würde. Aber hier waren sich Enzenberger und Petra Bertelsmeier einig, dass es an ihrer Schule nicht an Unterstützung mangele, dass die gesamte Lehrerschaft und überdies die Schulsozialarbeiterin Simone Most jedem, der Hilfe braucht, nach besten Kräften zur Verfügung stehen.

Am 24. Februar wird das Graffiti mit dem Künstler und der Projektgruppe vervollständigt und angebracht und soll beim Neujahrsempfang am 29. Februar vorgestellt werden.

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