Das Kunsthaus ist vorerst gerettet

Noch im November war der Verein in Finanznot. Es drohte das Aus. Mit neuen Ideen soll es nun weitergehen.

Das Kunsthaus ist vorerst gerettet
Foto: Archiv/Blazy

Mettmann. Offenbar ist der Hilferuf aus dem Mettmanner Kunsthaus gehört worden. Anfang November hatten Vorstand und Beirat auf die finanziellen Sorgen des Vereins hingewiesen. „Wir brauchen dringend Sponsoren, neue Mitglieder und Ideen, um finanziell über die Runden zu kommen. Ansonsten ist im März 2017 Schluss“, hatte Sabine Brock, Vorsitzende des Kunsthausvereins, im November gesagt. Mittlerweile haben Vorstand und Beirat eifrig Klinken geputzt und neue Kontakte zu heimischen Unterstützern hergestellt. Das hat sich bereits ausgezahlt.

Sabine Brock, Kunsthaus

„Durch Sponsoren und eine größere Zahl an Mitgliedern ist es gelungen, die Miete in diesem Jahr zu zahlen“, sagt Brock. Man habe einen Wirtschaftsplan aufgestellt, der eine sichere Zukunft in den nächsten Jahren aufzeige.

Sabine Brock hatte erst gestern eine neue Anmeldung eines Ehepaares im Briefkasten entdeckt. Mittlerweile zählt am 82 Mitglieder; Tendenz steigend. Mit der Musikschule Kalimon stehe man in Verhandlungen und hoffe, dass die Musikschule die Räume des Kunsthauses anmietet, um dort Unterricht zu erteilen. „Wir werden uns öffnen“, sagt Sabine Brock und meint damit Musikveranstaltungen, die einmal im Monat an den Samstags-Markttagen veranstaltet werden. Konkret: Musikschüler oder andere machen — während auf dem Jubi Gemüse und Fleisch verkauft werden — im Kunsthaus Musik. Zeitgleich zur Samstagsmatinee können Ausstellungen besucht oder Kunstwerke aus der Artothek gekauft werden. Möglicherweise gibt es während des Samstagskonzertes Getränke und Schnittchen. „Das Kunsthaus ist für solche Events prädestiniert“, sagt Henrik Wischnewski vom Beirat.

„Wir befinden uns in Gesprächen mit den Schulen und wollen Schüler und Lehrer mit in unser Kunst- und Vermarktungskonzept einbeziehen“, sagt Brock. „Wir würden gerne einen Bereich in den zwei Etagen als Atelier untervermieten“, hatte Beiratsmitglied Monika Kissling im November gesagt. Der Verein könnte sich auch vorstellen, den Schulen oder der Volkshochschule einen Raum für eine Kreativwerkstatt (gegen Bares) zur Verfügung zu stellen. Lesungen mit Buchhandlungen würden das Konzept ergänzen. So soll künftig nicht nur Bildende Kunst ins Haus locken, sondern auch Musik und Literatur. Der Verein muss monatlich 700 Euro Miete an den Hauseigentümer zahlen, hinzukommen noch mal 100 Euro Nebenkosten. Geld, das der Verein mit seinem bisherigen Konzept nicht erwirtschaften konnte.

Der Eigentümer hat mittlerweile den Mietvertrag verlängert. Die Ausstellungen, so Brock, die meist in Verbindung mit der Kunstakademie Düsseldorf standen (sie sollen beibehalten werden), waren und sind erfolgreich, brachten aber kein Geld in die Kasse. Und der Jahresbeitrag von 65 Euro bei derzeit 70 Mitgliedern reichte bei weitem nicht aus. Jetzt sind Sponsoren eingesprungen, die unterstützen. Das Kunsthaus, stellt Sabine Brock fest, möchte nicht in Konkurrenz zur Kulturvilla treten. „Viele Mitglieder bei uns sind auch gleichzeitig Mitglieder in der Kulturvilla. Wir sehen uns vielmehr als Ergänzung zur Kulturvilla“, sagt Brock.

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