Das Kinderhaus feiert Geburtstag

Eine Elterninitiative schob das Projekt vor 30 Jahren an. Bis heute werden Kinder im Sinne Montessoris zur Selbstständigkeit angeleitet.

Das Kinderhaus feiert Geburtstag
Foto: Stephan Köhlen

Mettmann. „Wir sind Kinder dieser Welt“ heißt das Motto des großen Jubiläumsfestes des Kinderhauses Mettmann. Am 30. September feiern von 11 bis 15 Uhr Eltern, Erzieherinnen und Ehemalige das 30-jährige Bestehen der Einrichtung an der Gottfried-Wetzel-Straße 1. Es gibt Stände mit einem Bezug zum Thema, eine Tombola und das Highlight: Eine Vaterband, die für die musikalische Unterhaltung sorgt.

Zur Erinnerung: Eltern, darunter Lehrer der Otfried-Preußler-Schule, beschlossen, Ende der 80er Jahre, eine Einrichtung für ihre Kinder in Mettmann zu gründen, in der nach den Prinzipien der italienischen Ärztin Maria Montessori (1870 - 1952) gearbeitet werden sollte. In der ehemaligen städtischen „Kinderbewahrstube“ ergab sich die Möglichkeit, das Kinderhaus zu gründen. „Von Anfang an war klar, dass die Eltern sich aktiv in die Arbeit einbringen mussten und wollten“, berichtet Yvonne Bremicker (51), die als Erzieherin das Kinderhaus seit 1992 leitet.

Im Laufe der Jahre wurde der Kindergarten um- und ausgebaut. „Wir mussten uns den neuen Anforderungen anpassen“, berichtet Bremicker. Als in den 90er Jahren die ersten Konzeptionen für ein neues Einkaufszentrum am Königshof diskutiert wurden, stand das Kinderhaus auf der Kippe. Denn das Haus an der Gottfried-Wetzel-Straße (früher Lehrlings-Werkstatt) sollte abgerissen werden, um Platz für das Kö-Karree zu schaffen. Glücklicherweise kam es nicht dazu. Die Arbeit konnte weiter gehen.

Als das Sport- und Fitnessstudio von Viola Assig vor Jahren seine Trainingsstätte im Haus aufgab, ergriff Yvonne Bremicker schnell die Initiative und bat den Eigentümer, die Heimbau Niederberg, die leerstehenden Räume nutzen zu dürfen. Der Eigentümer willigte ein und es gab Platz für einen großen Bewegungsraum und eine moderne Küche. Die war notwendig, da die Übermittags- und Kleinkinderbetreuung immer wichtiger und auch gewünscht wurde. Das Außengelände mit den Spielgeräten wurde ebenfalls erweitert, da der zum Haus gehörende private Parkplatz aufgegeben und in den Spielbereich integriert wurde.

Heute werden rund 20 Kinder, davon vier unter drei Jahren, in der Einrichtung von drei Erziehern betreut. Das Kinderhaus wird — wie alle öffentlichen Kindertagesstätten — durch Zuschüsse des Landes, der Stadt sowie durch einen Trägeranteil finanziert.

Neben den gesetzlichen, nach dem Einkommen der Eltern gestaffelten Beiträgen für Kindergartenplätze, entrichten die Eltern einen Trägeranteil von vier Prozent der Betriebskosten. Das sind zurzeit 25 Euro monatlich. „Da wir eine Elterninitiativ-Einrichtung auf der Basis eines Vereins sind, ist für die Aufnahme eines Kindes die Mitgliedschaft der Eltern Voraussetzung“, sagt Bremicker. Die Kinder sollen ganz im Sinne Montessoris zur Selbstständigkeit angeleitet werden. Kreatives Entdecken mit allen Sinnen ist in den zahlreichen Arbeitsgemeinschaften möglich. Im Jahresprogramm stehen Exkursionen, eine Waldwoche und Projekte. Am Jubiläumstag können sich Besucher ein Bild davon machen.

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