Café-Besitzer klagt über langes Warten auf die Baugenehmigung

Sieben Monate musste er warten, sagt Silvio Miglietta. Die Stadt kritisiert seine mangelhafte Antragstellung.

Café-Besitzer klagt über langes Warten auf die Baugenehmigung
Foto: Stefan Fries

Mettmann. „Hier ist es schwer, als kleiner Mann Fuß zu fassen“, sagt Silvio Miglietta. Vor kurzem hat der 34-Jährige in dem Haus, das er vor zehn Jahren kaufte, sein eigenes Café eröffnet. Doch bis er von der Stadt eine Baugenehmigung hatte, zog viel Zeit ins Land. „Sieben Monate habe ich auf die Baugenehmigung gewartet“, sagt der gebürtige Mettmanner mit italienischen Wurzeln.

„Zwei Monate mehr und ich wäre pleite gewesen“, sagt Miglietta. Für die Einrichtung des Café dal Pastore (das Café beim Schäfer) hat er mehr als 40 000 Euro investiert. „Ich habe noch einen anderen Job, um alles finanzieren zu können“, sagt er.

Nach Aussage von Kurt Werner Geschorec, Chef der Mettmanner Bauverwaltung, hat die Antragstellung insgesamt vier Monate gedauert. Erst im Juli habe Miglietta einen Bauantrag eingereicht, der im November genehmigt worden sei. Zehn Wochen sei eine normale Bearbeitungszeit, zumal der erste Antrag völlig unzureichend gewesen sei.

Dass kurz nach der Eröffnung des Cafés eine Mitarbeiterin der Stadt im Laden stand und das Reklameschild über der Tür bemängelte, macht Miglietta sauer. „Ich soll das kleiner machen. Aber das hing schon immer dort“, sagt er und zeigt auf ein uraltes Foto. „Ich habe nur einen neuen Schriftzug draufgeklebt.“ Das Haus stehe nicht mal unter Denkmalschutz. An dem denkmalgeschützten Haus gegenüber sei sogar Leuchtreklame für eine Parfümerie angebracht. Da sage niemand was. „Werbeanlagen“, so Geschorec, „sind grundsätzlich genehmigungspflichtig.“

Miglietta fühlt sich von der Stadt drangsaliert. Zumal ihm auch noch die Konzession für den Ausschank von Alkohol zwei Tage nach der Eröffnung von der Stadt wieder entzogen wurde. Damit nicht genug: Elf kleine Bistro-Tische wurden Miglietta für die Außengastronomie bewilligt. „Doch inzwischen wurde mir von der Stadt mitgeteilt, dass ich nur sechs Tische raustellen darf.“

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