Bürgern ist Mettmann zu trist

Nach der Eröffnung der Seibelspange sowie der Osttangente ist es einigen Bürgern zu ruhig in der Innenstadt. Mettmann dürfe keine Schlafstadt werden, argumentieren sie.

Bürgern ist Mettmann zu trist
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Na klar, wir haben Herbstferien, es ist nicht ganz so viel los, das Wetter ist auch eher ungemütlich. Kein Wunder also, dass keiner in der Mettmanner Innenstadt unterwegs ist, oder? Der Ex-CDU-Ratsherr Uwe Michael Kloss will sich aber mit so einfachen Erklärungen nicht zufriedengeben. Vor einigen Tagen war der Mettmanner nachmittags in der Zeit zwischen 14.30 und 16 Uhr in der Innenstadt unterwegs und sagt: „Ganz schön öde hier“. Und: „Das Sterben der Stadt ist weiter vorangeschritten, als ich es mir denken konnte.“

Seiner Ansicht nach könnten die Geschäftsleute mit der Situation nicht zufrieden sein und so auch nicht überleben. Nachdem Kloss mit seinen Bildern in Facebook-Foren bereits viel Aufmerksamkeit erregt hatte, wendet er sich jetzt in einem Offenen Brief an den Leiter der Abteilung der Stadtplanung, Ralf Bierbaum.

Um Mettmann wieder attraktiver zu machen, die Geschäftswelt, Gastronomie und besonders die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass sich ein „Weitermachen“, sowie ein „Hingehen“ lohnt, sei es nun an der Zeit, alle an einen Tisch zu rufen. Wenn Mettmann nicht zur Schlafstadt werden wolle, sollte Bierbaum schnellstmöglich eine sogenannte Stadtkonferenz einberufen.

Um allen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen vorzutragen, wird es wohl eine Gesprächsreihe werden müssen. Kloss schlägt vor, zur ersten Versammlung in die Stadthalle einzuladen. Dort sollte zunächst die städtische Sichtweise möglichst unkommentiert vorgestellt werden. Im nächsten Schritt sollten alle Gruppen, Vereinigungen, Vereine, Geschäftsleute, Gastronomen und natürlich die Bürger ihre Vorstellungen äußern können. In einem weiteren Schritt könnten alle Punkte zusammengefasst werden und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden, um darüber zu diskutieren. Mit am Tisch sitzen sollten Geschäftsleute, Werbegemeinschaft, Aule Mettmann, die Gruppe 4/4 für Mettmann sowie Mitglieder eine Facebook-Gruppe, die das Thema eifrig diskutieren.

Von Seiten der Stadt hält man sich bei dem Thema derzeit noch bedeckt. „Der zukünftige Bürgermeister Thomas Dinkelmann hat ja bereits angekündigt, dass er neue Formen der Bürgerbeteiligung anstrebt“, sagt Sprecherin Silvia Nolte. Ansonsten befasse sich die Stadt aber durchaus mit dem Thema. Gerade in den vergangenen Jahren seien ja mit der Verkehrsentlastung und der Umgestaltung des ehemaligen Karstadt/Hertie-Kaufhauses viel bewegt worden.

Darüber hinaus hat der Rat bereits 2012 dass integrierte Handlungskonzept beschlossen, das zahlreiche Ideen für die Weiterentwicklung für Mettmanns Innenstadt enthält. Nach dem Umbau der Fußgängerzone ist eine neue Begrünung geplant.

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