Mettmann Kritik nach Öffnung der Innenstadt

Mettmann. · Nach der Öffnung der Johannes-Flintrop-Straße sind Lösungsvorschläge zum Verkehr rar.

 Noch ist die Durchfahrt für Autofahrer auf der unteren Johannes-Flintrop-Straße zwischen Post- und Schwarzbachstraße verboten. Das soll sich bald ändern.

Noch ist die Durchfahrt für Autofahrer auf der unteren Johannes-Flintrop-Straße zwischen Post- und Schwarzbachstraße verboten. Das soll sich bald ändern.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Initiativen für Mettmann begrüßen die geplante Öffnung der Johannes-Flintrop-Straße. „Unserer Ansicht nach ist die Stadt Mettmann nach den Beschlüssen des Ausschuss für Planung, Verkehr und Umwelt einen großen Schritt vorangekommen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit bei den Bürgerbeteiligungen“, sagt Günter Meckel. Und Ulrich Görgens betont: „Es mögen einige Bürger über diese Entscheidung überrascht, enttäuscht oder erzürnt sein. Aber auch die Bürger der ,Ausweichrouten’ sind enttäuscht oder erzürnt. Sie haben den verdrängten Verkehr eins zu eins erhalten – ohne die versprochenen Maßnahmen“, schreibt Görtens und erinnert an das versprochene Gesamtverkehrskonzept der Stadt Mettmann. Er appelliert an die Befürworter der Netztrennung, dass auch sie „kreativ und intensiv“ an Lösungen mitarbeiten.

Ein „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ soll entstehen

In der vergangenen Woche hatte der Verkehrsausschuss gegen die Stimmen von FDP und Grünen auf Initiative der SPD beschlossen, die Johannes-Flintrop-Straße probeweise zu öffnen. Die Sozialdemokraten wollen daraus einen „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“ machen, in dem Tempo 10 bis 20 erlaubt ist. Ein Abbiegen auf den Jubiläumsplatz in Richtung Schwarzbachstraße soll nicht erlaubt sein – darin sieht die SPD-Fraktion den wichtigsten Unterschied zum „Shared Space“ der CDU, den diese im vergangenen Jahr zur Verringerung der verkehrlichen Belastungen in Mettmann vorgeschlagen hatte.

Dieser Beschluss ist nicht bei allen Mettmannern auf Zustimmung gestoßen. „Ich freue mich schon auf die Staus auf der Tal- und der Breite Straße“, schreibt Stephan G. auf Facebook. „Schon lächerlich, die ganze Aktion“, schreibt Ingo H., und Günter K. fragt sich: „Das kann doch nicht wahr sein. Wer bezahlt den Blödsinn?“

Görgens erinnert in seiner Stellungnahme nun daran, dass „zu der Entscheidung für die Netztrennung auch immer die Forderung gehörte, die Frage zu klären, was mit dem verdrängten Verkehr geschehen soll. Es sollte nicht nur ein Gesamtverkehrskonzept erstellt werden, sondern auch eine Analyse und Auswertung der ungewollten Verdrängungsverkehre. Der zwischenzeitlich vorliegende Verkehrsentwicklungsplan, von einem Gutachterbüro erstellt, enthalte indes weder Auswertung noch Analyse der Verdrängungsverkehre. Die bisherigen Entscheidungen hätten lediglich den Verkehr verlagert.

Durch die Netztrennung
stieg die Verkehrsbelastung

„Es wurde keine Reduzierung erzielt. Mancherorts stieg dadurch die Verkehrsbelastung auf das Zwei- bis Dreifache“, schreibt Görgens. Aus seiner Sicht sei die probeweise Öffnung „ein Innehalten und eine Suche nach anderen Lösungen. In der Zwischenzeit muss der vorhandene Verkehr fair ausgelotet werden.“ Wann die Flintrop-Straße geöffnet wird, steht noch nicht fest, sagte am Dienstagnachmittag der Sprecher der Stadt Mettmann, Thomas Lekies. Die Stadt Mettmann müsse zunächst die Beschilderung ändern und dafür entsprechende Schilder bestellen und aufhängen. Andere Verkehrszeichen, also das Schild Durchfahrt verboten und Sackgasse müssten dagegen abgenommen werden.

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