Bomberabsturz: Spurensuche nach 70 Jahren
Der Mettmanner Marcel Lesaar fand in Metzkausen Teile einer kanadischen Wellington.
Mettmann. Marcel Lesaar hat sich wieder auf Spurensuche gegeben. Der Mettmanner hatte zuvor die Abstürze zweier Bomber im Zweiten Weltkrieg über dem Benninghof und über Schöller und das Schicksal der Crewmitglieder in zwei Büchern festgehalten.
Nun hat der ehrenamtliche Mitarbeiter des Landschaftsverbandes Rheinland — Amt für Bodendenkmalpflege das Schicksal einer kanadischen Bomberstaffel erforscht (ISBN: 978-3-7412-8139-6). Die Maschine vom Typ Wellington der Royal Air Force war in der Nacht vom 29. März 1943 nach einem Einsatz über dem Ruhrgebiet auf dem Gelände des heutigen Golfclubs Hubbelrath nahe dem Gut Kraumenhaus bei Metzkausen abgestützt. Die fünf Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
Marcel Lesaar hatte grob erfahren, wo sich die Absturzstelle befindet, und suchte mit einem Handdetektor Metallteile der Maschine. Er wurde fündig. Zahlreiche Fundstücke, unter anderem der Starter eines Motors der Wellington, die Skalenscheibe eines Drehzahlmessers, ein Tankdeckel, Patronenhülsen und andere Reste der Maschine wurden geborgen.
Doch es stand nicht fest, um welche Maschine es sich konkret handelte. „Anhand von Dokumenten aus kanadischen Archiven fanden wir jedoch heraus, dass es sich bei dem abgestürzten Bomber um eine Vickers Wellington mit der Seriennummer X 3814 handelte“, so Lesaar. Mit großer Akribie konnte der Mettmanner klären, dass sich die Maschine vor ihrem Absturz auf einem Feindflug auf Bochum befunden hatte.
Damit war auch klar, wer in dem Flugzeug gesessen hatte. „Die Maschine vom Kommandanten und Piloten Roy Brandow und seiner Crew kam von ihrer geplanten Rückflugroute ab. Dies kann auf die Verfolgung durch Nachjäger, Beschädigungen der Maschine, Vereisung oder sonstige technische Schwierigkeiten zurückzuführen sein.“