Benninghof: Zukunft ungewiss

Die meisten Bewohner sind bereits umgezogen. Über die künftige Nutzung der Anstalt für geistig behinderte Menschen gibt es weiterhin keine Entscheidung.

Mettmann. Der Benninghof als Anstalt für Menschen mit geistiger Behinderung ist ein Auslaufmodell. Einst lebten dort 385 Menschen, inzwischen sind es nur noch 150. Die meisten Bewohner sind in Außenwohnanlagen umgezogen, die mitten in den Städten eingerichtet oder gebaut wurden. Dort können die Bewohner ein weitgehend selbstständiges Leben führen. Was mit dem denkmalgeschützten alten Gebäude und dem großen Areal einmal passieren wird, wenn der letzte Bewohner den Benninghof verlassen hat, steht noch nicht fest.

„Das ist ein großer Klotz, und das ist ein großes Projekt“, sagt Pfarrer Christian Dopheide, theologischer Vorstand der Stiftung Hephata, die den Benninghof seit 1937 betreibt. Eine Entscheidung über die künftige Nutzung gebe es noch nicht. „Wir suchen noch nach Lösungen“, sagt Pfarrer Dopheide. Zwar sei der Abschluss der Dezentralisierung am Horizont erkennbar, „aber wir betreiben das nicht mit Eile und Hektik“, sagt Dopheide. Denn nur die Bewohner, die auch den Wunsch hätten, in eine Stadt zu ziehen, würden umquartiert. Dopheide: „Wer die ländliche Lage des Benninghofs mag und dort bleiben möchte, den quartieren wir nicht um.“ Wie auch hochbetagte Menschen, die stationär versorgt werden müssen.

Zurzeit wird das große Hauptgebäude des Benninghofs, das unter Denkmalschutz steht, nur in der unteren Etage genutzt. „Dort haben wir unsere Büros eingerichtet, die aber auch woanders untergebracht werden könnten“, sagt Dopheide. Die oberen Stockwerke stehen leer.

Um weiteren Bewohner des Benninghofs einen neuen Wohnort anbieten zu können, sucht die Stiftung nach geeigneten Objekten oder Grundstücken. Was nicht immer unproblematisch ist, weil immer wieder Überzeugungsarbeit in der künftigen Nachbarschaft geleistet werden müsse. „Es gibt Menschen, die sich Sorgen machen, dass in ihr Wohnumfeld Menschen mit einer geistigen Behinderung ziehen sollen“, sagt Sabine Hirte, Geschäftsleiterin der Hephata Wohnen gGmbH.

Die Werkstätten für Behinderte sowie die Hans-Helmich-Schule für Menschen mit geistiger Behinderung stehen nicht zur Disposition. Und die Hephata-Gärtnerei am Benninghof soll nach den Sommerferien erweitert werden. Unter anderem werden vier neue Folien-Gewächshäuser gebaut, und die Produktionsfläche der Gärtnerei wird auf nahezu 40 000 Quadratmeter verdoppelt. „Und wir werden den Kassenbereich vergrößern und einen Schaugarten anlegen“, sagt Markus Schiebel, der Leiter der Gärtnerei.

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