Bar-Gäste stören die Nachtruhe

Lautstarke Debatten, knallende Autotüren, quietschende Reifen — Gäste der Shisha-Bar an der Neanderstraße rauben den Nachbarn den Schlaf.

Bar-Gäste stören die Nachtruhe
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Bei den Nachbarn und Anwohnern der Shisha-Bar an der Neanderstraße 3, Eingang der Fußgängerzone, herrscht großer Frust. Seitdem dort Anfang September dieses Jahres der Besitzer gewechselt hat, werden sie regelmäßig vom ruhestörenden Lärm belästigt, der vor allem von Gästen verursacht wird, die sich vor dem Lokal zahlreich versammeln.

„Besonders an den Wochenenden ist der Krach kaum zu ertragen. Da steht man senkrecht im Bett“, erklären zwei Anwohner. Sie versichern, dass sie dies auch stellvertretend für die anderen Nachbarn und Anwohner tun. „Anfangs fanden die Ruhestörungen fast jede Nacht statt, jetzt in der kälteren Jahreszeit konzentriert es sich auf das Wochenende. Dann dauert der Krach bis in die frühen Morgenstunden hinein“, erklären die Anwohner.

Für die Inhaberin einer Eigentumswohnung hatte dies zur Folge, dass ein Mieter sein Mietverhältnis kündigte, weil er den Lärm nicht mehr aushielt. Die Beeinträchtigungen machen sich nach Aussagen der Anwohner unter anderem durch intensive Gespräche mit oft lautstarken Beschuldigungen und Pöbeleien vor dem Lokal, das Urinieren in nebenstehenden Hecken und einem angrenzenden Durchgang, sowie das widerrechtliche stundenlange Parken vor der Sisha-Bar bis in die Fußgängerzone hinein und damit verbundenem lautstarken Zuklappen der Autotüren bemerkbar.

Aussage eines Anwohners

„Es kommt oft vor, dass Gäste die Bar verlassen und mit laut quietschenden Reifen im Auto davon sausen, um oft Stunden später wieder aufzutauchen“, berichtet ein Anwohner. Die Krönung der Lärmbelästigung war dann vor knapp zwei Wochen, als gegen 3 Uhr morgens am Lavalplatz laute Böllerschüsse abgefeuert wurden.

Besonders enttäuscht zeigen sich die Anwohner vom Verhalten der städtischen Ordnungsbehörde. „Wenn da überhaupt mal Vertreter des Ordnungsamtes erscheinen, passiert praktisch nichts. Sie sprechen kurz mit den Gästen und wenig später geht der Lärm schon wieder los.“ Ähnlich sei es, wenn die Anwohner die Polizei rufen. „Bis die eintrifft, sind die Gäste schon längst verschwunden.“

Der Eigentümer der Immobilie wohnt in Bonn und war selbst überrascht, als er von den unzumutbaren Lärmbelästigungen von den Anwohnern und direkten Nachbarn erfuhr. So etwas ginge gar nicht und würde in Bonn zum Entzug der Konzession führen, habe er sich geäußert. Da er einen Zeitmietvertrag abgeschlossen hat, seien seine Kündigungsmöglichkeiten aber sehr beschränkt.

„Die Situation ist nicht zufriedenstellend. Wir haben Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet“, sagte Erster Beigeordneter Dietrich Stang. Mit dem Betreiber der Bar sei bereits mehrfach gesprochen worden. „Dieser ist jedoch nicht verantwortlich für die Ruhestörungen“, sagt Stang. Er versprach zwar, auf die Gäste einzuwirken, eine Erfolgsgarantie gibt es aber nicht.

Einer der Anwohner hat sich an die Bezirksregierung gewandt. „Ich gehe davon aus, dass demnächst die zuständige Behörde des Kreises Mettmann diesen Fall verfolgen wird“, so einer der beiden Anwohner. Die Anwohner weisen darauf hin, dass der jetzige Gastronom früher bereits eine ähnliche Lokalität am Adlerberg gehabt habe und es auch dort zu massiven Beschwerden durch die Anwohner gekommen sei. „Die Szene hat sich innerhalb der Innenstadt nur verlagert“.

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