Bahnfahrer müssen ab 16. Juli auf Busse umsteigen

Das Stellwerk Vohwinkel soll am 30. August in Betrieb gehen. In Hochdahl wird der komplette Bahnsteig umgebaut.

Bahnfahrer müssen ab 16. Juli auf Busse umsteigen
Foto: Kempner

Kreis Mettmann. Die Osterferien waren nur ein Vorgeschmack auf das, was Pendler und Bahn-Reisende ab 16. Juli im Großraum Wuppertal sechs Wochen lang erwartet. In der Endphase der Bauarbeiten rund um das neue Elektronische Stellwerk in Vohwinkel wird der Zugverkehr zwischen Oberbarmen sowie Solingen, Düsseldorf-Gerresheim beziehungsweise Velbert-Langenberg komplett eingestellt.

Mit dem Ende der Sommerferien soll das neue Stellwerk die alte Technik aus den Jahren 1964 (Elberfeld und Vohwinkel) sowie 1976 (Gruiten) ersetzen und das digitale Zeitalter im Bahnknotenpunkt Wuppertal beginnen. „Wir gehen davon aus, dass sich mit der Inbetriebnahme die Zahl der technischen Störungen reduzieren wird und die Fahrdienstleiter den Zugbetrieb flexibler steuern können“, sagte ein Sprecher der Bahn. Wenn am 30. August um 4 Uhr der erste Zug fahren darf, werden insgesamt 98 Weichen, 387 Signale, 260 Magnete, 324 Achszähler angeschlossen und 374 Kilometer Kabel verlegt sein. Acht Tage sind für Probefahrten angesetzt.

Die sechswöchige Komplettsperrung nutzt die Deutsche Bahn, um so viele Parallelbaustellen abzuarbeiten wie nur eben möglich. Dazu gehört auch der Umbau des Bahnhofs Hochdahl, wo der Bahnsteig an den S-Bahn-Gleisen auf einer Länge von 155 Metern mit einer barrierefreien Höhe von 76 Zentimetern neu gebaut wird. Außerdem nutzt die Deutsche Bahn die Sperrung auf der Strecke der Linie S 9 (Wuppertal — Essen — Haltern), um in Dornap den Abzweig zur Verlängerung der S 28 (Kaarst — Düsseldorf — Mettmann) nach Wuppertal zu bauen. Parallel dazu steht ein riesiges Schienenersatzverkehr-Paket, damit Bahnfahrer auch ohne Zug an ihr jeweiliges Ziel kommen. Den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) kostet die Bereitstellung von 90 Gelenkbussen und 230 Fahrern mit einer Gesamtleistung von mehr als einer Million Kilometern in den Ferienwochen rund 5,8 Millionen Euro.

Konkret beinhalten die finalen Bauarbeiten am neuen Stellwerk folgende Fahrplanänderungen: Der Fernverkehr macht einen Bogen um das Bergische Land. Alle ICE und IC-Züge werden von Köln über Düsseldorf und das Ruhrgebiet umgeleitet. Die Haltepunkte Solingen, Wuppertal und Hagen entfallen. Die S 8 (Mönchengladbach — Düsseldorf — Hagen) endet in den Sommerferien im Westen in Düsseldorf-Gerresheim und im Osten in Wuppertal-Oberbarmen. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist im 20- beziehungsweise 30-Minuten-Takt eingerichtet. Die S 28 ist kurzfristig in das Ersatzverkehrskonzept mit zusätzlichen Fahrten in den Stoßzeiten zwischen Mettmann-Stadtwald und Düsseldorf Hauptbahnhof eingebunden worden, die Kreisstadt wiederum mit einem Schnellbus an den Wuppertaler Hauptbahnhof.

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