Ausweichverkehr nervt die Anwohner

Bürger fordern Kontrollen und Tempo 20 für Straßen in der Mettmanner Oberstadt.

Ausweichverkehr nervt die Anwohner
Foto: Achim Blazy

Mettmann. Die Anwohner der Lutterbecker Straße, Eichstraße und Düsseldorfer Straße sind weiterhin sehr unzufrieden mit der aktuellen Verkehrssituation. Nachdem die Schwarzbachstraße und die Untere Flintropstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt worden sind, hat die Zahl der Autofahrer, die durch die Oberstadt fahren, um von A nach B zu kommen, erheblich zugenommen. Besonders kritisch ist die Situation im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr. An der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Goethestraße kommt es immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen, teilweise mit Unfällen. Die Anwohner hatten sich an die Verwaltung und an die Fraktionen im Rat gewandt, allerdings hat sich an der Situation noch nichts geändert.

Willy Gärtner, Anwohner

Das von der Verkehrsplanerin empfohlene Geradeausfahrtverbot an der Ecke Eichstraße/Düsseldorfer Straße ist vom Tisch. Aber: Ein Anwohner fordert eine weitere Temporeduzierung und den Einbau von Bodenschwellen (alle 50 bis 100 Meter), die vom Autofahrer Schritttempo erfordern würden. „Mancher Schnellfahrer würde dann abgehalten und eher die Nordstraße Richtung Berliner Straße fahren“, sagt er. Corinna Jungblut, die ebenfalls Anwohnerin ist, hält von Bodenschwellen allerdings wenig. „Da es diese Schwellen in der Lutterbecker Straße schon gab, macht es keinen Sinn, auf diese Variante der Verkehrsberuhigung zu bestehen. Die Schwellen wurden wegen Beschwerden der Anwohner demontiert, da diese eine große Lärmbelästigung darstellten.“ Die Anwohner, so Jungblut, sollten hauptsächlich darauf eingehen, dass durch die Sperrung der Innenstadt der Verkehr „dauerhaft durch unsere Straße gelenkt wird“. Es sei allen in der Verwaltung/Politik bekannt, dass hier zu viel Verkehr zu schnell durchfließe, es gebe aber keine weiteren Vorschläge zur Verbesserung der Situation.

Für Anwohner Willy Gärtner hat sich die Verkehrssituation weiterhin verschlechtert. „Zwischenzeitlich fahren auch wieder Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen über Lutterbecker und Eichstraße.“ Die Tempobegrenzung von 30 Stundenkilometer werde zum größten Teil nicht eingehalten. Die Fahrbahndecken seien mit Schlaglöchern ausgestattet. Neben der Luftverschmutzung entstehe beim Überfahren der Schlaglöcher weitere Lärmbelästigung. Fazit für Gärtner: „Die Verzögerungspolitik der verantwortlichen Herren, die Probleme auszusitzen, setzt sich fort. Wir sollten unser Ziel der Verkehrsberuhigung weiterverfolgen. Es können doch keine so hohen Kosten anfallen, wenn man von 30 auf 20 Kilometer pro Stunde umstellen würde. Weiterhin sollten Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen werden.

Mittlerweile ist eine Familie, die an der Eichstraße wohnte, fortgezogen. „Ich hatte in einer Stunde mehr als 550 Fahrzeuge zur Rushhour gezählt. Es wurde für unsere Verhältnisse immer unerträglicher, da wir zur Straßenseite die Schlafräume hatten. Sind gerade umgezogen, da auch die Balkone zur Eichstraße durch Lärm und Verschmutzung nicht mehr wirklich als Entspannungspool zu nutzen waren“, sagt die ehemalige Anwohnerin.

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