Ausstellung erzählt von Flucht

In Wort und Bild berichten junge Migranten über ihren Weg in eine neue Heimat.

Ausstellung erzählt von Flucht
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. In der Mettmanner Stadtbibliothek eröffnete Bürgermeister Thomas Dinkelmann die Wanderausstellung „anders? cool!“ „Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt“, sagte Dinkelmann bei seiner Eröffnungsrede. „Sie sind Menschen, die zu Freunden, Partnern und Kollegen werden“. Er sieht die Integration der Menschen, die nach Deutschland kommen, weil sie vor Krieg und Terror, Hoffnungslosigkeit und Angst geflohen sind, als eine gesellschaftliche Aufgabe.

Thomas Dinkelmann, Bürgermeister

Sehen, hören und selbst aktiv werden ist das Ziel der Ausstellung. In Wort und Bild erzählen junge Menschen auf sieben Ausstellungstafeln ihre eigene Integrationsgeschichte, authentisch und beeindruckend. Interaktive Wissensspiele, Kurzfilme, Sprachbeispiele und Musik sowie ein „Weltspiegel“ sind die multimedialen Inhalte von „anders? cool!“ Die Ausstellung wird präsentiert vom Berufskolleg Neandertal, dem Jugendmigrationsdienst im Kreis Mettmann, der Jugendförderung, dem Internationalen Bund und dem Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage.

Christine Adolphy ist Lehrerin der internationalen Klasse am Berufskolleg und hält die Ausstellung für eine große Chance der Begegnung. „In den nächsten zwei Wochen werden zahlreiche Schulklassen hierher kommen und sich über das Leben, die Schwierigkeiten, die Wünsche und Schicksale von Jugendlichen informieren, die teilweise unter schwierigsten Bedingungen zu uns gekommen sind“, freut sie sich. Die Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse lernen seit etwa einem Jahr gemeinsam. „Sie sprechen alle mittlerweile sehr gutes Deutsch und freuen sich auf die Gespräche mit anderen Jugendlichen in ihrem Alter, die sie in den nächsten zwei Wochen führen werden“. Acht Klassen mit rund 230 Schülerinnen und Schülern haben sich im Vorfeld bereits angemeldet.

Schulleiterin Brigitte Schneider sieht die Ausstellung als perfekte Plattform, um Ängste abzubauen und Jugendliche, die teilweise unter völlig anderen Verhältnissen herangewachsen sind, zusammenzuführen. Darüber hinaus wird es verschiedene Veranstaltungen auch außerhalb der Stadtbibliothek geben, die die Lebenssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Mittelpunkt rücken.

Hierzu zählen beispielsweise die Filmvorführung „Meine Flucht“, die am Montag, 13. Juni um 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus stattfinden wird, sowie das Erzählcafé mit „Lebensgeschichten von jungen Geflüchteten“ im Café Einblick am Lavalplatz. Außerdem gibt es Vorträge, Gesprächsrunden sowie ein Theaterstück für Schulklassen.

Weitere Anmeldungen von Schulklassen und Gruppen nimmt ab sofort Markus Kier von der Jugendförderung entgegen. Er ist erreichbar unter der Rufnummer 02104/980425 oder per E-Mail.

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