Ausschuss: Strategien für Familienzentren
Zwei Kindertagesstätten in Haan haben sich bereits als Familienzentren etabliert. Drei weitere dürfen folgen.
Haan. Eigentlich waren sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses schon vor zwei Jahren einig, dass sie für die künftigen Familienzentren in der Stadt eine Gesamtstrategie brauchen. Angesichts von 15 Kindertagesstätten im Stadtgebiet und der Option, drei weitere davon zu Familienzentren ausbauen zu können, eine vorausschauende Entscheidung - schließlich gibt es ja schon zwei, oder wie Klaus Mentrop (CDU) im Ausschuss sagte, "gefühlte drei Familienzentren": die städtische Einrichtung an der Alleestraße, die katholische Kita in Gruiten und das Haus für Familien, die Awo-Kita am Bandenfeld.
Letztgenannte Einrichtung ist organisiert und funktioniert wie ein Familienzentrum, wird aber mit Zuschüssen aus der Glücksspirale gefördert und vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogie (ISS) in Frankfurt wissenschaftlich begleitet. Diese Unterstützung läuft 2009 aus, dann möchte auch diese Einrichtung im Haaner Osten offizielles Familienzentrum werden.
Und wer darf sich jetzt noch weiterentwickeln? Die Kindertagesstätte der Katholischen Kirchengemeinde St. Chrysanthus und Daria möchte noch in diesem Jahr Familienzentrum werden - ein entsprechender Antrag lag den Ausschussmitgliedern am Donnerstag vor. Die Evangelische Tageseinrichtung "Am Park" hat es nicht ganz so eilig, sie möchte 2009 die begehrte Zertifizierung erhalten.
Und damit fingen die Diskussionen an: Während Ausschussvorsitzender Jochen Sack (GAL) für den Vorschlag der Verwaltung argumentierte, erst eine Gesamtstrategie zu entwickeln und dann über den Antrag der katholischen Einrichtung abzustimmen, wollte die CDU deren Entwicklung zum Familienzentrum bereits am Donnerstag mit einem entsprechenden Antrag auf den Weg bringen.
"Aber wir müssen doch alle berücksichtigen", plädierte Sack an die Ausschussmitglieder. "Natürlich ist die katholische Kita geeignet, aber wir müssen auch die Verteilung von Familienzenten in den Stadtteilen berücksichtigen und sollen eine Trägervielfalt herstellen."
So gäbe es in der Stadt schon ein Familienzentrum in katholischer Trägerschaft (Kita St. Nikolaus in Gruiten). Sack: "Es kann doch nicht schaden, wenn wir mit allen Trägern, die im Geschäft sind, ins Gespräch kommen. Wir müssen doch wissen, was wir künftig in Haan-Ost oder auch in Unterhaan machen. Ansonsten treffen wir jetzt eine Vorentscheidung, die andere Familienzenten in der Stadt nicht mehr zulässt."
Am Ende konnte Sack mit Unterstützung von Beigeordneter Dagmar Formella die Ausschussmitglieder überzeugen. Sie einigten sich auf einen kurzfristigen Gesprächstermin mit den Trägern, um über die künftigen drei Familienzentren im Stadtgebiet zu entscheiden.
Kibiz: Einstimmig haben die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) in Haan zugestimmt.
Kosten: Aktuell hat Kämmerin Dagmar Formella 125000 Euro zur Finanzierung von Kibiz vorgesehen. Im Nachtragshaushalt 2008, den sie im August vorlegen will, muss sie weitere 220000 Euro nachlegen. Formella: "Ab 2009 wird uns Kibiz jährlich 527000 Euro kosten."
Info: Eltern, die mehr über das Kinderbildungsgesetz und dessen Umsetzung in Haan wissen möchten, wenden sich an Udo Thal, Leiter des städtischen Hauptamtes, Telefon 911-430.