Leichtathletik Reinl sichert sich Neanderland-Cup 2018

Wülfrath/Hilden. · Die Thüringerin betrieb zunächst Skilanglauf, bevor sie zum Triathlon wechselte. Mit fünf Läufen und den maximal möglichen 200 Punkten machte die 34-Jährige den Sieg vorzeitig perfekt.

 In ihrer Kindheit war Anne-Katrin Reinl immer in Bewegung. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie fährt gerne zum Wintersport in die Heimat Thüringen und ist als Triathletin unterwegs.

In ihrer Kindheit war Anne-Katrin Reinl immer in Bewegung. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie fährt gerne zum Wintersport in die Heimat Thüringen und ist als Triathletin unterwegs.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In diesen winterlich kalten Tagen fühlt sich Anne-Katrin Reinl (34) richtig heimisch im Kreis Mettmann, denn die Kommunikationsdesignerin, die in Wülfrath wohnt, wuchs in Thüringen auf. Genauer: in der Nähe von Oberhof, einem Zentrum des deutschen Wintersports. Skilanglauf und Biathlon gehören zu den populären Sportarten, die hier beheimatet sind und den Ort international bekannt machen. Berührungsängste mit Schnee kennt Reinl deshalb nicht, denn bereits im zarten Alter von zwei Jahren stand sie das erste Mal auf Skiern. Den Skilanglauf betrieb sie zwölf Jahre lang als Leistungssport, holte sich die athletischen Grundlagen im Sommer durch Cross-Lauf. Und dann spielte Reinl auch noch eine Weile Fußball, schaffte es bis in die Thüringen-Auswahl. „Das war eine gute Kombination von Ausdauer und Schnelligkeit“, sagt sie. Ihr bevorzugtes Revier auf dem Rasenplatz war der Angriff. „Ich habe schon ordentlich Tore gemacht“, erinnert sie sich schmunzelnd.

Auf die ganz große Sportbühne zog es Reinl nicht. „Ich hatte die Möglichkeit, aufs Sportgymnasium zu gehen, aber das war mir nicht so wichtig. Ich wollte einen guten Schulabschluss und eine Ausbildung machen“, erzählt sie und legte den Fokus lieber auf einen Beruf abseits des Sports. Mit 20 Jahren verschlug es sie nach Köln, später studierte sie in Düsseldorf.

Der Sport ließ Anne-Katrin Reinl aber nicht los. Nur der Schwerpunkt ist ein anderer. Über eine Laufgruppe kam sie zum Triathlon und fand beim ASV Köln eine neue sportliche Heimat. „Die Schnupperstunde hatte mir gut gefallen, die Leute waren super“, erinnert sie sich und war schnell vom Triathlon-Virus infiziert. Mit dem Umzug einher ging der Wechsel zu den Triandertalern in Mettmann, später schloss sie sich der Hildener AT an.

Was ihr am Triathlon den meisten Spaß bereitet? „Radfahren macht mir aktuell am meisten Laune. Die Umgebung erkunden, einfach Gas geben und alles rauslassen beim Wettkampf – das macht richtig Spaß“, berichtet Reinl. Auf dem Mountain-Bike spult sie Höhenmeter im Wald ab, mit dem Travel-Bike geht es zum Training auf die Straße. Schwimmen nennt sie „das notwendige Übel“. Mit dem Brustschwimmen fing es an, später erlernte sie diszipliniert das Kraulen. „Es wird aber nie so gut sein, wie es ist, wenn man es bereits im Kindesalter lernt“, gesteht sie selbstkritisch. Um so besser klappt es daher mit dem Laufen, der dritten Disziplin beim Triathlon.

Von Mai bis September haben Triathleten Hochsaison. Am Anfang des Jahres legen sie dafür die konditionellen Grundlagen – und starten unter anderem bei der Winterlaufserie der Hildener AT, um unter Wettkampfbedingungen an ihrer Form zu arbeiten. Wie auch Anne-Katrin Reinl, die im vergangenen Jahr alle drei Läufe der Kleinen Serie in der Frauen-Wertung gewann. Die Siege waren eine gute Basis, um beim Neanderland-Cup vorne mitzumischen, der neun Läufe im Kreis Mettmann unter seinem Dach vereint. Auch beim Bachlauf in Mettmann setzte sich Reinl an die Spitze. Weil fünf Läufe notwendig sind, um in die Wertung des Neanderland-Cups zu kommen, absolvierte sie noch den Gänseliesellauf in Monheim – und gewann. So machte Reinl mit den maximal möglichen 200 Punkten den Sieg im Neanderland-Cup vorzeitig perfekt.

Ob sie diesmal bei der Winterlaufserie startet, ließ Reinl offen. „Mein Trainer hat es mir eigentlich verboten“, erzählt die Sportlerin mit herzerfrischender Offenheit. Denn der persönliche Trainingsplan sieht einen anderen Höhepunkt vor. Im vergangenen Jahr qualifizierte sie sich für die „70.3 WM Challenge“ im slowakischen Samorin. „Das war eine super Erfahrung.“ Und deshalb will sie im richtigen Moment topfit zu sein, um sich über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen erneut zu qualifizieren – und eine Bestzeit unter fünf Stunden zu erreichen.

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