Altes Amtsgericht: Umbau beginnt im Mai

Der Zustand des alten Amtsgerichts verärgert Anwohner. Doch Besserung ist in Sicht. Der Investor hat die Genehmigung für 14 Mietwohnungen.

Mettmann. Das alte Amtsgericht an der Gartenstraße gammelt weiter vor sich hin. Auf dem Grundstück sprießt das Unkraut, Müll liegt herum. „Das sieht hier ganz schlimm aus“, sagt Wolfgang Friedrich, der im Haus neben dem denkmalgeschützten Gebäude wohnt. „Es wird Zeit, dass sich dort endlich mal was tut. Ansonsten verkommt es zur Mülldeponie.“ Friedrich sagt, was viele Mettmanner, die jeden Tag an dem Gebäude vorbeigehen, denken.

Das Land NRW hatte große Mühe, für das Gebäude, das seit 2007 leer steht, einen Käufer zu finden. Jahrzehntelang hatte das Land als Eigentümer des Gerichts kaum etwas in die Unterhaltung investiert. Aber nicht nur der bauliche Zustand des Hauses, sondern auch die Auflagen des Denkmalschutzes schreckten mögliche Käufer ab — unter anderem den Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses, Bernd Huckels. Er hatte überlegt, die Immobilie zu erwerben, um dort Kurzzeitpflegeplätze einzurichten. Doch nach einer Besichtigung mit einem Bauexperten winkte er ab.

Im Oktober 2011 kaufte Gunnar Poehl aus Köln das alte Amtsgericht. Seitdem ist nicht viel passiert. Nach Informationen unserer Zeitung hat die Stadt im Dezember 2012 die Baugenehmigung für das Projekt erteilt.

„Eigentlich wollten wir im April loslegen, aber es wird doch erst Mai“, sagte Gunnar Poehl, Geschäftsführer der Poehl + Scheu GbR, am Dienstag. Derzeit würden die ingenieurtechnischen Rahmenberechnungen erstellt. Rund 1,1 Millionen Euro werden in das Denkmal investiert, um dort 14 Mietwohnungen zu schaffen. „Das Gebäude wird kernsaniert: neue Fenster, neue Heizung, neue Bodenaufbauten und neue Elektroinstallation. Eigentlich bleiben nur die Fassaden erhalten“, sagt Poehl.

Der ehemalige Gerichtssaal und die Zellen im Keller stehen unter Denkmalschutz und müssen erhalten bleiben. Poehl: „Den alten, rund 60 Quadratmeter großen Verhandlungssaal werden wir zu einer Studiowohnung umgestalten.“

Die Wohnungen sollen zwischen 50 und 140 Quadratmeter groß werden. Die ersten Mieter könnten laut Poehl schon Ende des Jahres in ihre Wohnungen einziehen. Wann mit der Vermarktung der Wohnungen begonnen wird, kann Poehl nicht sagen. Auch zum Quadratmeterpreis machte er keine Angaben.

Dass es nun endlich losgeht an der Gartenstraße, wird nicht nur Nachbar Wolfgang Friedrich freuen. Auch die Mitarbeiter des benachbarten Amtsgerichts sind froh, dass sich in ihrer alten Dienststelle bald was tut.

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