40 Jahre HHG in Metzkausen: Hajo Buch macht Lust auf Heine

Der ehemalige Schulleiter zeigte sich als großer Rezitator.

Metzkausen. "Wer mich nicht kennt, ist selber schuld." An Selbstbewusstsein mangelt es Hajo Buch (73), dem Gründungsdirektor des Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG), weiß Gott nicht.

Doch in seinem Slogan, mit dem der viel gefragte Rezitator nach dem Ende seiner 29-jährigen Schullaufbahn durch die Lande zieht, schwingt ganz viel Ironie mit. Eine Ironie, die dem Mann mit dem schneeweißen Haar und der sonoren Stimme gut zu Gesicht steht.

Der Philologe Dr. Hans-Joachim Buch war und ist für das Heinrich-Heine-Gymnasium ein Glücksfall. Wie auf den Tag genau vor 40 Jahren stand er am Dienstagabend noch einmal ganz im Mittelpunkt der Schule - als großer Verehrer des Dichters, nach dem sich auf Buchs Drängen hin die Schule benannte: Heinrich Heine.

"Es war das erste Gymnasium in Deutschland, das sich nach dem Dichter benannte", sagte Schulleiterin Sabine Thomas in ihren einleitenden Worten zur Heine-Lesung.

Mehr als zwei Stunden rezitierte Hajo Buch Heine und zeichnete den Lebensweg des Düsseldorfer Autors bis zu seiner Matratzengruft in Paris nach. Mit den Schülern der Klassen 7a, b und c sang Buch "Ich weiß nicht was soll es bedeuten" und forderte auch das Publikum in der halb voll besetzten Schulaula auf, mit einzustimmen.

Mit großer Leidenschaft trug Buch die Gedichte des jungen Romanzero vor, lebte die Texte auf der Bühne und bewies ganz erstaunliche schauspielerische Qualitäten. Nur gut, dass den Besuchern, darunter auch viele alte, ehemalige Kollegen Buchs und ehemalige Schüler, ein Programmheft mit den vorgetragenen Gedichten und Textpassagen an die Hand gegeben wurde.

Ansonsten wäre es teilweise schwierig geworden, der Lesung zu folgen. Ein wenig mehr Informationen zu und über Heine zwischen seinen Texten hätten dem langen Literaturabend gut getan. Zum Ende verließen die meisten Besucher die Schulaula mit dem drängenden Bedürfnis, wieder mal in Heines Werken zu blättern und zu lesen. tl

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