Zahl der Briefwähler nimmt zu

In Langenfeld ist schon jetzt die Marke von der Landtagswahl 2012 übertroffen worden.

Zahl der Briefwähler nimmt zu
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Im dritten Obergeschoss des Langenfelder Rathauses herrscht ein Kommen und Gehen. Bürger, die mit ihrer Stimmabgabe bei der Landtagswahl nicht bis Sonntag warten können oder wollen, geben sich im Wahlbüro die Klinke in die Hand. „Wir haben gut zu tun“, sagt Wahlamtsmitarbeiterin Sabrina Meyer. Einschließlich derer, die die Briefwahl nicht durch persönliches Erscheinen „in einem Rutsch“, sondern wirklich postalisch absolvieren, zählte Meyer bis gestern bereits mehr als 6500 getätigte Stimmabgaben seit der Wahlbüro-Eröffnung am 18. April. „Die Briefwahl beantragt haben schon mehr als 8700 der insgesamt 45 334 Wahlberechtigten in Langenfeld“, sagt Meyer.

Die Gründe, warum die Leute vor dem eigentlichen Urnengang am Sonntag, 14. Mai, wählen, sind unterschiedlich. „Wir verreisen“, sagt eine 65-jährige Richratherin, nachdem sie den roten Briefwahl-Umschlag mit den Stimmzetteln in die Wahlurne im Rathaus-Treppenhaus geworfen hat. Andere müssen am Wahlsonntag arbeiten, haben ein frühes sportliches Auswärtsspiel mit ungewisser Rückkehrzeit, sind bettlägrig oder wollen schlichtweg ganz auf Nummer sicher gehen, dass sie mitwählen.

Für die Langenfelderin Ruth Batta ist die frühe Stimmabgabe bequemer, als es der Urnengang am Sonntag wäre. „Ich wohne an der Eichenfeldstraße. Da ist das Rathaus einfach näher für mich als mein Wahllokal in einer Schule. Ich bin doch nicht mehr so gut zu Fuß“, sagt die 83-Jährige. Wahlbüro-Mitarbeiter Gottfried Buff erklärt ihr Schritt für Schritt, welchen Zettel sie in weches Kuvert stecken soll. Die Dame setzt sich hinter eine der drei Wahlkabinen im Flur, macht ihre Kreuzchen und wirft den eingetüteten Stimmzettel in die gelbe Mülltonne am Treppengeländer ein, eine Langenfelder Wahlurnenspezialität.

Bei der Landtagswahl 2012 gab es in Langenfeld 8460 Briefwähler — eine Zahl, die diesmal locker übertroffen werden dürfte. „In der letzten Woche vor der Wahl kommen erfahrungsgemäß noch mal gut 1000 Briefwähler hinzu“, sagt Sabrina Meyer. Wer jetzt noch keine Briefwahlunterlagen beantragt hat und postalisch wählen will, für den wird es mit der Stimmabgabe eng. Mitgezählt wird nur, was bis Sonntag, 18 Uhr, im Rathaus eingegangen ist.

Deshalb sei späten Briefwählern empfohlen, ihre Stimmzettel persönlich in den Rathaus-Briefkasten oder die Wahlurne im dritten Stock einzuwerfen oder im Wahlbüro zu wählen (Personalausweis nicht vergessen!). Geöffnet hat das Wahlbüro im Langenfelder Rathaus in den Räumen 302/303, heute und morgen, 7.30 bis 17 Uhr, Donnerstag 7.30 bis 19 Uhr, und Freitag 7.30 bis 18 Uhr. Dann endet auch die reguläre Antragsfrist für die Briefwahl. Am Wahlsonntag selbst hat das Wahlbüro ebenfalls geöffnet.

Für Monheim gelten dieselben Regelungen, allerdings sind die Öffnungszeiten des Wahlbüros (Rathaus-Raum 104) andere: Heute, 7.30 bis 15.30 Uhr, Mittwoch bis 12 Uhr, Donnerstag bis 17.30 Uhr, Freitag bis 18 Uhr. Von den 30 407 Wahlberechtigten in Monheim haben laut Wahlbüro bis gestern mehr als 4500 die Briefwahl beantragt. Bei der letzten Landtagswahl wurden 4921 Briefwahlscheine ausgestellt (16 Prozent der Wahlberechtigten). „Im Vergleich rechnen wir diesmal mit einem leichten Anstieg dieser Zahl“, sagt Bereichschefin Christiane Schärfke.

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