Badminton Badminton: Luis Pongratz gewinnt Deutsche Meisterschaft

Langenfeld · Der Langenfelder holte Bronze im Einzel und Gold im Doppel U 13.

Luis Pongratz (4.v.l.) und sein Doppel-Partner Shaunak Kulkarni (3.v.l.)bei der Siegerehrung des Doppelwettbewerbs.

Luis Pongratz (4.v.l.) und sein Doppel-Partner Shaunak Kulkarni (3.v.l.)bei der Siegerehrung des Doppelwettbewerbs.

Foto: Oliver Pongratz

. Er trägt einen großen Namen. Oliver Pongratz war in den 1990er-Jahren schließlich die Nummer eins in der Szene. Jemand gab ihm den Ehrentitel „Mr. Badminton“ – was mit sieben Titeln bei den Deutschen Meisterschaften im Herren-Einzel und mit seinem guten Ruf fürs tadellose Verhalten als Sportler zu tun hatte. Inzwischen ist der gebürtige Mindelheimer (Unter-Allgäu/Bayern) und ehemalige Wahl-Langenfelder 45 Jahre alt und lebt mit seiner Familie als Nationaltrainer von Österreich in Maria Enzersdorf in der Nähe von Wien. Die Leidenschaft fürs Badminton bestimmt dort ebenfalls den Alltag der Familie, der offensichtlich kein Weg zu weit ist. Das dürfte sogar für lange Zeit so bleiben, denn der weiter für den FC Langenfeld (FCL) startende Sohn Luis ist dabei, die interne Tradition fortzusetzen. Ein aufwändiges Unternehmen waren jetzt auch die Deutschen Meisterschaften für die Altersklasse U 13 – in Magdeburg, rund 800 Kilometer entfernt von Wien. Auf der Heimfahrt am Ende des Turniers hatte Luis seinen ersten nationalen Titel im Gepäck. Kleiner Schönheitsfehler: Es war nicht die erhoffte Meisterschaft im Einzel, sondern „nur“ die im Doppel.

Halbfinale war für Zwölfjährigen zweimal zum Greifen nahe

Luis Pongratz gewann von Setzplatz drei aus gegen Yuri Cho (SV Berliner Brauereien/21:16, 18:21, 21:13) und Jan Ebel (TSV Vellmar/21:6, 21:8), ehe er durch den Sieg im Viertelfinale gegen Anton Blühdorn (Horner TV/18:21, 21:15, 21:13) die Runde der letzten vier erreichte. Dort sah im ersten Satz gegen den mit klaren Längenvorteilen ausgestatteten Mark Niemann (TV Hofheim/Setzplatz zwei) alles ordentlich aus – 21:10. „Luis hat sehr gut gespielt und er war technisch klar überlegen“, urteilte Fachmann Oliver Pongratz – der anschließend allerdings fast verzweifelt wäre: „Er hat angefangen, hektisch zu werden.“ Obwohl Luis (erst einen Tag vorher zwölf geworden) seine Linie verlor, war das Halbfinale etwas später zweimal zum Greifen nah. Beim 21:20 und beim 22:21 gab es zwei Matchbälle, die für Oliver Pongratz „Elfmeter“ waren. Niemann konnte sich trotzdem befreien und anschließend den dritten Durchgang ebenfalls für sich entscheiden (21:17). Im Finale scheiterte er mit 15:21, 14:21 an Alexander Becsh (Setzplatz eins/1. BC Beuel).

Im Doppel U 13 kamen Luis Pongratz und Shaunak Kulkarni (TSV Neubiberg/Ottobrunn) als Turnierfavoriten nach einem Freilos ungefährdet weiter – 21:16, 21:14 gegen Joshua Jin/Samuel Maschauer (ASV Niederndorf/TSV Zirndorf) und 21:14, 24:22 gegen Philipp Euler/Sören Ommer (TV Refrath). Das folgende Halbfinale gegen Alexander Becsh/Yannick Thiele (1. BC Beuel) war beim 21:18, 19:21, 21:11 nur in den beiden ersten Durchgängen ausgeglichen und das Endspiel gegen die an Position zwei gesetzten Anton Blühdorn/Matteo Schinzel (Horner TV/SV Lok Staßfurt) hatten Pongratz/Kulkarni immer im Griff – 21:17, 21:17.

Oliver Pongratz litt weniger
als Trainer und mehr als Vater

Der Doppeltitel war die erste nationale Meisterschaft für Luis Pongratz und später wenigstens ein kleiner Trost für den verpassten Einzel-Erfolg. Oliver Pongratz litt am Ende weniger als Trainer und mehr als Vater: „Natürlich ist das sehr ärgerlich und eine Enttäuschung. Ich war traurig, weil ich es ihm sehr gegönnt hätte. Aber das ist ein Lernprozess für Luis.“ Spät in der Nacht kamen beide zu Hause in Österreich an und fielen müde ins Bett. Ganz nebenbei: Oliver Pongratz holte seine ersten Titel 1985/1986 und 1986/1987 in der Altersklasse U 14. Zuerst war es Platz eins im Einzel und Rang zwei im Doppel. Dann gab es Platz eins im Doppel und Rang zwei im Einzel. Geschichte wiederholt sich wohl.

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