Wassertreten für Hunde

Labrador Arquai wird von Physiotherapeutin Roswitha Lammertz wieder fit gemacht.

Langenfeld. Laufband, Massagen und Bewegungstherapie. Nach einer Operation steht meist Rehabilitation und Krankengymnastik an — neuerdings nicht nur bei Menschen, sondern auch seinem geliebten Vierbeiner.

Arquai, der dreijährige Labrador Podenco Mix, hat sich beim Hundesport einen Kreuzbandriss zugezogen. Nach seiner Operation in Köln ist er nun mit seinem Herrchen Alexander Klein zur Nachbehandlung bei Roswitha Lammertz (49) in Berghausen. „Jetzt geht es aufs Laufband“, sagt die Tierphysiotherapeutin, die Hunde in ihrer Garage behandelt.

Der Labrador fühlt sich im 25 Grad warmen Wasser sichtlich wohl. Als das Laufband eingeschaltet wird, muss der Hund strampeln. Dabei vergisst Arquai seine Schmerzen, er scheint Spaß an der Bewegung zu haben. Das Laufband ist laut Lammertz bei Tieren beliebt: „Erst wurde es bei Rennpferden eingesetzt, um sie schonend zu trainieren, doch Hunden hilft es genauso.“

Seit vier Jahren ist sie als Tierphysiotherapeutin tätig. In den USA, den Niederlanden, Österreich und England ist dieser Beruf schon weiter verbreitet als in Deutschland. Aber auch hier gönnen immer mehr Tierbesitzer ihrem Vierbeiner nach einer Operation eine Reha. Für eine Behandlung in Langenfeld kommen die Kunden aus ganz NRW. 25 bis 35 Euro kostet eine Sitzung. „Ich bin durch Mund-zu-Mund-Propaganda bekannt geworden, durch Aushänge bei Tierärzten“, sagt Lammertz, die sich auch ehrenamtlich im Hildener Tierheim engagiert.

„Ich mochte Tiere schon immer“, sagt die in Düsseldorf geborene Frau. Zu Hunden und Pferden hatte sie von klein auf einen guten Draht. Der Wunsch, auch beruflich etwas mit Tieren zu machen, wuchs schnell.

Vor einigen Jahren war es so weit: Ihr damaliger Hund hatte Gelenkprobleme und wurde physiotherapeutisch behandelt. Diese Arbeit hat die frühere Arzthelferin so beeindruckt, dass sie selbst eine Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin anfing. Nach zwei Jahren legte sie die Prüfung bei der Deutschen Gesellschaft für Tierheilpraktiker ab.

Nun schicken Tierärzte, nachdem sie eine Diagnose stellen, die Vierbeiner zu Roswitha Lammertz. Die Physiotherapeutin setzt klassische Massage, Bewegungstherapie, Ultraschall-, Thermo- und Magnetfeldtherapie ein. Sie arbeitet mit Reizströmen und auch mit Blutegeln, die helfen sollen, Entzündungen aus dem Körper zu ziehen.

Labrador Arquai hat inzwischen genug gestrampelt und das Laufband gut überstanden. „Das hast Du klasse gemacht“, lobt die Therapeutin und hat ein Leckerli für den Patienten bereit. „Der mag Käse besonders gerne“, verrät Herrchen Alexander Klein. Ein- bis zweimal die Woche muss er mit seinem Labrador noch kommen, damit Arquai bald wieder ganz unbeschwert herumtollen und Stöckchen holen kann.

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