Langenfeld Bücherprovisorium öffnet am Dienstag

Langenfeld. · Die Langenfelder Stadtbibliothek wird umgebaut. Nun ist ein provisorischer Standort in der Ladenpassage aufgebaut.

 Bibliothekschefin Martina Seuser sortiert die letzten Bücher in der Ladenpassage ein.

Bibliothekschefin Martina Seuser sortiert die letzten Bücher in der Ladenpassage ein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Bücherregale sind mit Lesestoff satt gefüllt. Das Ausweichquartier der Stadtbibliothek in der Ladenpassage an der Hauptstraße 116 ist so gut wie fertig. „Am kommenden Dienstag werden wir hier starten“, sagt Büchereichefin Martina Seuser in den lange leer gestandenen Räumen des ehemaligen Spielwarenladens. „Wir sind froh, dass wir diese Flächen bekommen haben, die für unsere Zwecke in den kommenden vier Monaten bestens geeignet sind.“ Der mit 1,78 Millionen Euro veranschlagte Umbau der Stadtbibliothek ist in vollem Gange. „Anfang September wollen wir sie wieder eröffnen.“

Bis dahin leisten also die beiden Ladenlokale in der Stadtpassage gute Dienste. „Zur Ausleihe haben wir hier etwa 40 Prozent unseres Bestands, vor allem besonders nachgefragte Literatur.“ Romane, Sachliteratur, Zeitschriften sowie Kinderbücher und Kinder-CDs werden mangels Sitzecken ausschließlich zur Ausleihe verfügbar sein.

In der Corona-Krise gelten ab Dienstag natürlich strengste Abstands- und Hygieneregeln. „Mit jeweils einem Einkaufskorb dürfen sich maximal acht Besucher in dem größeren Raum aufhalten, dazu zwei Leute aus unserem Team.“ Ein längsgestelltes Regal dient als Raumteiler, das Besucher entsprechend der auf den Boden geklebten Pfeile zunächst rechts passieren und später auf der anderen Seite erneut auf dem Weg zu der mit Acrylglasscheibe geschützten Verbuchungstheke. „Natürlich müssen sie dabei den vorgeschriebenen Mindestabstand zu anderen Menschen einhalten.“

Dass alle im Raum Mund- und Nasenschutzmaske tragen, ist mit der am Mittwoch in NRW verfügten Verordnung ohnehin klar. In dem kleineren Raum jenseits des Passagendurchgangs sind ausschließlich Kinderbücher. „Dort dürfen sich nur vier Personen gleichzeitig aufhalten.“ Kinder- und Jugendromane sind laut Seuser vorübergehend in die Prismaschule ausgelagert und werden dort für deren Schüler verfügbar sein. „Kinder und Jugendliche anderer Schulen können diese Bücher dann in unserem Ausweichquartier in der Stadtpassage bestellen und abholen.“

Derweil ist in der seit März geschlossenen Bibliothek der Komplettumbau in vollem Gange. „Am 30. August soll alles fertig sein“, sagt Seuser in den leeren Räumen, in denen Handwerker gerade die Zwischendecken herunterreißen. „Die Elektrik und Lüftung wird erneuert.“ Und nicht nur das. Die Stadtbibliothek wird nach einem Konzept des niederländischen Designers und Architekten Aat Vos einladender gestaltet. Nach dem Beispiel etlicher holländischer Büchereien sollen die drei durch Regale ziemlich zugestellten Etagen übersichtlicher und durch Sitzlandschaften oder ein Lese-Café wohnlicher werden. „Der Bedarf für eine Umgestaltung ist da“, hatte Seuser vor dem Beschluss im Stadtrat bekräftigt. „Wir möchten die Bibliothek technisch aufrüsten und Nutzer besser bedienen.“

Den Bedürfnissen von Jugendlichen und aktiven Senioren sollen die umgestalteten Etagen laut der Bibliothekschefin gerechter werden. Für die jüngeren Nutzer werde es etwa eine Ecke mit Computerspielen, eine sogenannte Sound Shower zum störungsfreien Abspielen von Musik sowie PC-Plätze mit Ladestationen geben. „Die Zwischengeschosse bleiben“, sagt Seuser. „Auch sonst ändert sich am Grundriss wenig. Nur eine Wand für die dann größere Kinderbücherei wird entfernt.“

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