Umbau soll Einzelhandel in Baumberg beleben

Eine Umgestaltung der zentralen Immobilie des Einkaufszentrums wäre wichtig. Doch dafür müssen sich mehrere Eigentümer einig werden.

Baumberg. Trostlos — das trifft es wohl, wenn man die Leerstände im Baumberger Einkaufszentrum anschaut. „Hier bekommt man bald gar nichts mehr. Schlimm. Und ohne Auto ist das wirklich nicht schön“, sagt Hedwig Müller. Die 74-Jährige schüttelt im Vorbeigehen den Kopf und erinnert sich: „Früher gab es hier mal viele Geschäfte. Aber jetzt? Mit der Post fing alles an.“

Tatsächlich war die Postfiliale ein so genannter Frequenzbringer. War man ohnehin einmal im Einkaufszentrum, dann konnte auch gleich das eine oder andere erledigt werden. Schlecker schloss ebenfalls. Und vorbei sind die Zeiten, in denen es ein Fahrrad- und Spielzeuggeschäft gab oder den Modeladen. Vonseiten der städtischen Wirtschaftsförderung sah man eher hilflos zu. Schließlich wurde ein Gutachten zwecks Revitalisierung in Auftrag gegeben. Ein Teil davon war eine Kundenbefragung im September. Und nun?

„Die Befragung ist größtenteils ausgewertet. Wir fassen die Aussagen gerade zusammen für eine Präsentation“, sagt Citymanagerin Estelle Dageroth. Für sie auf jeden Fall positiv: „Die Koppelung stimmt. Wer bei Aldi einkauft, der fährt meistens danach nicht direkt nach Hause, sondern geht auch noch zu Kaiser’s oder springt beim Optiker rein. Allerdings auch ein Ergebnis: Der Wochenmarkt auf dem Aldi-Parkplatz könnte attraktiver sein. Tatsächlich gibt es dort zurzeit nur einige Stände.

Doch was ist nun mit den Leerständen? „Das beauftragte Büro hat unter Einbeziehung von Architekten geprüft. Klar ist, dass diese Ladenlokale ohne Umbau kaum für einen Magneten zu vermieten sind“, sagt Dageroth. Die Flächen seien schlicht zu klein.

Die Citymanagerin kann sich bestens vorstellen, dass eine Drogerie eine gute Ergänzung wäre. „Doch unter 600 Quadratmetern ist das für die Unternehmen nicht attraktiv. Und diese Flächen stehen derzeit nicht zur Verfügung“, fasst sie es zusammen. Das Zauberwort heißt deshalb: Umbau.

Hier allerdings kommen ziemlich wirre Eigentumsverhältnisse ins Spiel. Laut Dageroth gibt es einen Eigentümer der Ladenlokale. Der Rest gehört einer Wohnungseigentumsgemeinschaft. „Baulichen Veränderungen müssen alle zustimmen. Und das ist schwierig“, erläutert Dageroth.

Die Eröffnung des Edeka-Marktes an der Berghausener Straße im Frühjahr sieht die Citymanagerin nicht als Todesstoß fürs Einkaufszentrum. „Wer hier einkauft, kommt zu Fuß oder mit dem Rad. Für den ist Edeka keine Alternative.“

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