Ulla Hahns neuer Roman „Spiel der Zeit“

In ihrem neuen Roman „Spiel der Zeit“ zieht es die Protagonistin Hilla an die Uni.

Ulla Hahns neuer Roman „Spiel der Zeit“
Foto: Matzerath

Monheim. Ulla Hahn sucht nach wie vor die Nähe zum Ufer des Rheins, das schöne Erinnerungen an ihre Kindheit weckt. Deshalb hat sich die Autorin, die für eine Lesung und die Verleihung eines des nach ihr benannten Autorenpreises in ihre ehemalige Heimatstadt gekommen ist, auch das Hotel Gethmann zum Übernachten ausgesucht. „Es gibt in Monheim wohl kaum einen schöneren Ausblick“, sagt sie.

Wer ihren Roman „Das verborgene Wort“ gelesen hat, weiß warum. In dem Buch, das mit „Aufbruch“ und dem kürzlich erschienenen dritten Band „Spiel der Zeit“ eine Trilogie bildet, erzählt Hahn die stark autobiografisch gefärbte Geschichte des Mädchens Hilla Palm, das im kleinbürgerlichen Arbeitermilieu des erzkatholischen Rheinlandes aufwächst.

Es ist die bleierne Zeit der Nachkriegsjahre. Trotz familiärer Widerstände und gesellschaftlicher Zwänge entwickelt sich das aufgeweckte Mädchen intellektuell über ihr Milieu hinaus. Leicht hat sie es dabei nicht. In der Zeit ihres Studiums setzt der neue Band ein.

Er handelt von Hillas Studienzeit in den turbulenten 1960er Jahren. „Eigentlich hatte ich nie vor, mehrere Teile zu schreiben, aber ich konnte die Geschichte nicht einfach so enden lassen“, sagt Hahn. Sie plane einen vierten Teil, in dem es um die Zeit bis zum Abschluss des Studiums gehe. „Erst dann ist Hilla endgültig auf ihrem Weg und ihre Geschichte erzählt.“

In den Romanen wird aus Monheim „Dondorf“ und der Schelmenturm zum „Schinderturm“. Ihr Geburtshaus an der Neustraße, das inzwischen zum Ulla-Hahn-Haus für Sprach- und Leseförderung geworden ist, steht in Dondorf an der „Altstraße“.

Sicherlich gebe es in den Büchern viele Referenzen auf Monheim, sagt sie. Dass mancher Monheimer meint, sich wiederzuerkennen und angesichts der oft wenig schmeichelhaften Beschreibungen verärgert ist, kann die Schriftstellerin nicht nachvollziehen. „Teilweise beziehen Leute Dinge auf sich, an die ich beim Schreiben nicht im Traum gedacht habe“, wundert sich die 69-Jährige. „Die Bücher sind nicht rein autobiografisch. Ein Teil ist Fiktion.“

Grundsätzlich mache es wenig Sinn, Autoren und Erzähler zu verwechseln „Mir persönlich ging es darum zu sehen, was ich alles in meinem Leben hinter mir gelassen habe — und um meine persönliche Entwicklung im buchstäblichen Sinne des Wortes.“

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