Thomas Grieger wird Kämmerer
Der Finanzfachmann wechselt zum 1. Juli nach Langenfeld und wird Nachfolger von Detlev Müller.
Langenfeld. Die Suche nach einem neuen Langenfelder Stadtkämmerer hatte deutlich länger gedauert als geplant — doch jetzt ist er gefunden: Thomas Grieger (51) tritt im Rathaus die Nachfolge von Detlev Müller an, der Ende Januar in den Ruhestand gegangen war. Zurzeit arbeitet Grieger als Fachdienstleiter der Kämmerei in Remscheid. Zwischen beiden Städten liegen rund 30 Kilometer, zwischen deren Haushaltslage liegen indes Welten: Remscheid sei mit mehr als 580 Millionen Euro Überschusskrediten hoch verschuldet, berichtete Grieger gestern bei der Vorstellung just an seinem 51. Geburtstag. Sein neuer Schreibtisch steht in einer schuldenfreien Stadt mit einem Haushaltsüberschuss von zuletzt 163 500 Euro. „Da gibt es natürlich ganz andere Gestaltungsspielräume.“
Im Rathaus seiner Geburtsstadt Remscheid hat der studierte Diplom-Betriebs- und -Verwaltungswirt Grieger seit 1988 in verschiedenen Funktionen gearbeitet — vor allem im Finanzwesen. Als Dezernatsleiter unter dem Remscheider Stadtkämmerer Sven Wiertz klettert Grieger durch seinen zum 1. Juli anstehenden Wechsel nach Langenfeld auf der Karriereleiter eine Sprosse nach oben.
Erst im zweiten Anlauf war es der Langenfelder Rathausspitze gelungen, diese wichtige Position nach dem Ausscheiden Detlev Müllers wieder zu besetzen. „Hierfür geeignete Leute zu finden, ist sehr schwierig“, sagt Fachbereichsleiter Jürgen Öxmann. Aktuell suchten viele Städte einen Kämmerer. Das bestätigte Bürgermeister Schneider, der er im Februar von der BGL-Ratsfraktion wegen der Hängepartie trotz Müllers lange vorher bekannten Abschieds kritisiert worden war. Für die Stadt habe das Zentrum für Management- und Personalberatung im vergangenen Sommer die Kämmerer-Stelle ausgeschrieben und parallel geeignete Kandidaten kontaktiert. „Im September hatten wir etwa 160 Namen zusammen, von denen rund 20 übrig blieben.“ Mit zwei bestens geeigneten Bewerbern seien dann Gespräche geführt worden, doch beide seien am Ende in ihren bisherigen Städten geblieben, weil sie dort („für uns natürlich enttäuschend“) die nächsthöhere Stufe auf der Karriereleiter angeboten bekamen. Deswegen sei die durch Torsten Nilson kommissarisch besetzte Stelle erneut ausgeschrieben worden.