Tatort Langenfeld: Kurz-Krimis mit Biss

Claus-Peter Peters schreibt Kriminalgeschichten rund um einen Langenfelder Kommissar.

Tatort Langenfeld: Kurz-Krimis mit Biss
Foto: Schoog

Langenfeld. Hardy Kruger ist Kriminalpolizist. Nicht irgendeiner. Er ermittelt in Langenfeld — und das meist allein. Der große, rothaarige Mittvierziger ist die Hauptperson in den Kurzkrimis von Claus-Peter Peters, Mitglied der Künstlergruppe Falter, die regelmäßig Autoren aufs grüne Sofa in Haus Arndt einlädt.

„Kurze fuffzehn“ heißt die Sammlung von kriminalistischen Kurzgeschichten, die Peters nur deshalb geschrieben hat, „weil immer mal wieder Autoren kurz vor der Lesung absagen“. Dann springt er ein und liest aus seinen Kurzgeschichten. Sie haben alle eines gemeinsam. Immer ermittelt Hardy Kruger, der Polizist, der Langenfeld kennt wie seine Westentasche. Die Tatorte liegen in Langenfeld und die Opfer sind immer am 15. Mai 1960 geboren, 1,80 Meter groß und haben braune Augen — eine Selbstbeschreibung des Autors. „Aus Rücksicht auf die Leser ist die Leiche immer die gleiche“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Die erste Auflage seiner Kurzkrimis hat Peters 2015 im Eigenverlag „Books on Demand“ herausgebracht. „Die Fälle sind eng mit der Stadtgeschichte verzahnt“, sagt er, wobei er sich dabei schon die Kritik der Lokal-Historiker eingehandelt hat, die auch das fiktive Wort hinterfragen. Das schreckt Peters nicht, schließlich macht er Kunst. „Ich nehme meist Tatorte, die mich reizen.“ Die Frage sei vor allem: „Wo lässt sich gut sterben?“

Tatorte sind zum Beispiel die Widdauenseen am Südende der Stadt. Auch in der Gaststätte „Flohmarkt“ nahe der Solinger Straße, auf Haus Graven oder im Further Moor sowie am Wenzelnberg lässt Peters Kommissar Kruger ermitteln. Zur Schlemmermeile Ende August will der Autor zwei neue Mini-Krimis vorstellen. Dabei sterben zwei Menschen auf offener Bühne. Eine Leiche haucht gar auf dem grünen Sofa in Haus Arndt den Atem aus. „Ich bin gespannt“, sagt Wirt Olaf Kohler von Haus Arndt. Fest steht: Der Tote wird mit einem Gürtel um den Hals auf der Terrasse von Haus Arndt aufgefunden. Offenbar handelt es sich um einen fussballverrückten Mann, denn der Tote trägt Socken von Borussia Mönchengladbach.

„Viele meiner Figuren sind dem öffentlichen Leben abgeschaut, sie kommen etwa aus Vereinen oder Politik. Wer sich gut auskennt, kann sie gegebenenfalls wiedererkennen.“ Hardy Kruger als Ermittler kann das. Der skurille Kommissar kennt sich aus, schiebt sich zwischen den Ermittlungen gern mal ein Fischbrötchen von Tillmanns zwischen die Kiemen und schlendert durchs Marktkarree. Für Peters ist das Schreiben ein Ausgleich zum eher trockenen Berufsstoff. „An Karfreitag habe ich mich hingesetzt und zwei neue Folgen geschrieben“, sagt er. „Morgens angefangen, abends fertig.“

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