Städte wollen Lebensqualität verbessern

Freiwillige Leistungen der Kommunen sollen die Orte für die Bürger attraktiver machen. Dafür werden jährlich Millionen Euro investiert.

Städte wollen Lebensqualität verbessern
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Kommunen haben pflichtige und freiwillige Aufgaben. Dabei sind die freiwilligen Aufgaben die, die sich die Kommune selbst stellt — zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger. „Vieles gehört einfach zu einem urbanen Gemeinwesen“, sagt Detlev Müller, Kämmerer der Stadt Langenfeld. „Das hat auch mit kommunaler Selbstverwaltung zu tun“. Bildungs- und Kulturangebote sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten gehören für ihn zu den Standards. Das lässt die Posthornstadt sich einiges kosten. Rund fünf Millionen Euro schießt sie jedes Jahr zu, wenn es um den Erhalt ihrer Kulturinstitute wie Bibliothek, Stadtmuseum oder die Stadthalle geht. Auch die Volkshochschule unterstützt sie im Rahmen der Freiwilligkeit über das vorgegebene Pflichtmaß hinaus. Stadtarchive gehören übrigens zu den Pflichtaufgaben.

Im Sport ist die Abgrenzung mitunter schwierig. Schulen und Sportmöglichkeiten für Schüler vorzuhalten ist Pflicht. Dass es in Langenfeld neun große Sportplätze gibt, die bis auf einen bereits mit Kunstrasen ausgestattet sind, ist Kür. Ohne die Investitionskosten zu berücksichtigen fließen jährlich rund 1,13 Millionen Euro in die Sportstätten. Hinzu kommt das Schwimmbad, „Hier liegt der Zuschussbedarf meist zwischen 1,2, und 1,3 Millionen Euro. Der Freizeitpark mit seinen 110 000 Quadratmetern kostet allein 360 000 Euro für die Pflege. Das will die Stadt Langenfeld, die mit 9,4 Millionen Euro in den Miesen steht, auch weiter anbieten. Erst wenn die Ausgleichsrücklagen zu stark sinken, müsse die Bremse gezogen werden.

Das steht in Monheim derzeit nicht zu befürchten. Die Stadt hat mit einem Haushaltsplus von 65,1 Millionen Euro das Jahr 2015 abgeschlossen und investiert, so Kämmerin Sabine Noll, in die Zukunft, in die Bildung von Kindern. Darüber hinaus soll der Standort für Familien attraktiv sein.

Die Stadt gewährt ihren Bürgern Beitragsfreiheit für Kindertagesstätten und den Offenen Ganztag. 1,6 Millionen Euro lässt sie sich das kosten. Auch dafür, dass Kinder ein gesundes Mittagessen haben, setzt die Stadt Geld ein. Sie bezuschusst die Mahlzeiten mit 631 000 Euro. Für die Moki-Projekte, die auch vom Land unterstützt werden, legt die Stadt am Rhein noch einmal 347 000 Euro hin — zur Förderung von Kindern und jungen Erwachsenen. Schulpsychologen finanziert sie mit 84 000 Euro mit. In schöne Dinge wie etwa die MonChronik, die den Bürgern Spaß machen, investiert die Stadt 730 000 Euro, Veranstaltungen der Wirtschaftsförderung wie Stadtfeste und Märkte schlagen mit 200 000 Euro zu Buche.

Der Neubau von Kunst- und Musikschule kostet 4,1 Millionen Euro. „Die laufenden Kosten steigen nicht“, sagt Noll. Die Welcome-Kultur für Flüchtlinge pflegt Monheim mit 585 000 Euro, die Fördermittel für die Gewährung einer Feuerwehrrente liegen bei 30 000 Euro. In Sportplätze investiert die Stadt seit 2010. In diesem Jahr wird die Häck-Turnhalle entstehen (1,8 Mio), die Peter-Ustinov-Gesamt-Schule eine neue Halle und Außenanlage (1,1 Mio.) bekommen. Mit dem Bau der Bezirksportanlage Baumberg wird im Herbst begonnen (4,3 Mio). Die Nutzung ist für Vereine gratis.

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