Stadtzentrum: Baustelle sorgt für Ärger

Anwohner und Einzelhändler beschweren sich über die Situation im Stadtzentrum. Ab sofort finden dort alle zwei Wochen Besichtigungen statt.

Monheim. Fehlende Übergänge für Fußgänger, falsche Beschilderungen und eine unzumutbare Lärmbelästigung — die Beschwerden, die den Bauherren der Großbaustelle in Monheims Innenstadt zugetragen wurden, sind vielfältig.

Zwei Wochen nach Baubeginn hatten Einzelhändler und Bürger erstmals die Möglichkeit, mit Vertretern der Stadt und der Firma Küster Straßen- und Tiefbau über die derzeitige Situation zu sprechen.

„Wir wollen die Bauarbeiten transparent gestalten“, sagt der Bauleiter der Stadtverwaltung Andreas Apsel. Vor allem eins wurde bei der Baustellenbegehung schnell deutlich: Es herrscht Unzufriedenheit auf allen Seiten. Insbesondere die versammelten Einzelhändler richteten ihre Fragen an die Verantwortlichen und machten ihrem Unmut Luft.

Schon vor Baubeginn stand Schumachermeister Jürgen Prinz dem Umbau kritisch gegenüber. „Es ist eine große Belastung für den gesamten Einzelhandel.“ Vor allem die fehlenden Parkmöglichkeiten bereiten den Kunden große Probleme. „Die Leute schimpfen und stöhnen über die derzeitige Situation“, so Prinz. „Wir hoffen, dass möglichst schnell neue Stellplätze geschaffen werden.“

Doch nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger sei die Situation schwierig, wie Doris Hobden, Inhaberin von Papier und Mehr, weiß: „Die Leute finden den Fußgängerüberweg nicht und laufen quer über die Baustelle.“ Ihr Vorschlag: ein zusätzliches Hinweisschild.

Für Karin Jung wäre es zudem eine Erleichterung, wenn es mehr als einen Überweg geben würde. Ein Drittel weniger Kunden hat sie in ihrer Backstube zu verzeichnen, denn der Zugang ist derzeit nur eingeschränkt möglich. „Wenn das so weiter geht kann ich in ein paar Monaten zu machen“, sagt sie.

Immer wieder richtet Jung die Frage an den Bauleiter Ralf Billion, wieso man die derzeit nicht bebauten und dennoch abgesperrten Flächen nicht öffnen könne. „Die Kunden haben keine Möglichkeit, in meine Bäckerei zu kommen.“ Doch auch für Anwohner wie Volker Löhe ist die derzeitige Situation eine Katastrophe. Der Schichtarbeiter wohnt an der Ecke Krischerstraße/Gartzenweg. „Wenn ich aus der Nachtschicht komme, kann ich nicht schlafen.“

Löhe ärgert es, dass die Bauphasen an den beiden Straßen nicht zusammengelegt wurden. „Ich werde bis Oktober keine Nachtschicht mehr machen können.“ Dass es Probleme geben wird, damit hatte Bauleiter Ralf Billion gerechnet. „Eine Baustelle ist immer eine Einschränkung und man wird es nicht allen Recht machen können.“

Einzig Linda Rossbach geht mit der Situation anders um. Die Schaufenster ihrer Bücherstube hat sie mit Baustellenschildern und Spielzeuglastwagen dekoriert, mit Kaffee und Kuchen versorgt sie die Bürger bei der Baustellenbegehung. „Ich mache aus der Baustelle ein Event“, so die Buchhändlerin.

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